Webwecker Bielefeld: Regine-Hildebrandt-Preis an zwei Arbeitsloseninis (06.09.2006)

Regine-Hildebrandt-Preis an zwei Arbeitsloseninis (06.09.2006)




Unter dem Motto »Solidarität heute: Voller Einsatz – nicht leeres Wort« lobte die Stiftung Solidarität in Bielefeld zum zehnten Mal ihren Solidaritätspreis aus. Der mit 20.000 Euro dotierte »Regine-Hildebrandt-Preis für Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut« geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Förderverein gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit e.V. in Berlin und den Verein Neue Arbeit in Chemnitz.

Der Ursprung der Neuen Arbeit Chemnitz geht zurück auf eine Initiative der IG Metall, die Anfang der 90er Jahre den von Massenentlassungen Betroffenen mit sozialer Beratung und Begleitung zur Seite stand. Heute schafft der Verein mit einfallsreichen Projektideen öffentlich geförderte Beschäftigung und ist mit seinen Stadtteilbüros und Bürgerhäusern zu einem wichtigen Bestandteil der Gemeinwesenarbeit in der Stadt Chemnitz geworden.

Der Förderverein gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit in Berlin wurde 1986 von arbeitslosen Gewerkschaftern gegründet. Mit seiner Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS) hat er erfolgreich die Beteiligung Erwerbsloser in den Gewerkschaften vorangetrieben und ein Scharnier zwischen Erwerbsloseninitiativen und Gewerkschaften geschaffen. Darüber hinaus sei die KOS zu einem wichtigen Knotenpunkt im Netz der sozialen Bewegungen geworden, heißt es in der Begründung. »Mit beispielhaftem Einsatz hat das Netzwerk entscheidende Verbindungen geknüpft und zum gemeinsamen Handeln angestiftet«.

Die Stiftung Solidarität vergibt den Solidaritätspreis seit 1997; er würdigt herausragendes soziales Engagement von Einzelpersonen und beispielhafte Projekte gegen Arbeitslosigkeit und Armut. Zum Gedenken an die erste Preisträgerin und spätere Schirmherrin der Stiftung trägt er seit 2002 den Namen »Regine-Hildebrandt-Preis für Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut«. Seit 2003 wirkt im Stiftungsvorstand Jörg Hildebrandt mit, Ehemann der 2001 verstorbenen brandenburgischen Arbeits- und Sozialministerin. Die Stiftung fördert ausgewählte Erwerbslosen- und Armutsprojekte und ist in diesem Bereich auch operativ tätig. Bis heute förderte sie 45 Vorhaben mit über 265.000 Euro.


Die öffentliche Preisverleihung findet am Freitag, den 6. Oktober 2006 im Neuen Bielefelder Rathaus (Großer Sitzungssaal) um 13.30 Uhr statt. Die Laudatio hält die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Ingrid Sehrbrock.