Webwecker Bielefeld: »Böses Erwachen« rund um die Detmolder (16.08.2006)

»Böses Erwachen« rund um die Detmolder (16.08.2006)



Ein »böses Erwachen« prophezeit die Bürgerinitiative ›Sichere Detmolder Straße‹ den Anwohnern rechts und links der Detmolder Straße, falls der Umbau der Straße wie von der Stadt geplant durchgeführt wird. Durch den Planfeststellungsbeschluss sei das Ausmaß der zu erwartenden Lärm- und Luftschadstoffbelastung für die Wohngebiete rechts und links der Detmolder Straße aufgedeckt worden.

Nach dem Planfeststellungsbeschluss sollen bis zu 86 Eigentümer an der Detmolder Straße, 11 an der Diesterwegstraße, Graudenzer Straße, Königsbrügge, Ludwig-Lepper-Straße, Mozartstraße und Wilhelm-Raabe-Straße Ansprüche auf passiven Lärmschutz stellen können. Darüber hinaus würde es noch an der August-Bebel-Straße zehn, an der Teutoburger Straße 18 und an der Lippischen Straße mindestens ein Haus treffen.

An diesen Häusern würden nach dem geplanten Neubau der Detmolder Straße voraussichtlich die gesetzlichen Lärm-Grenzwerte von 70 Dezibel (A) tagsüber beziehungsweise 60 Dezibel (A) nachts überschritten werden. Denn durch den Neubau der Mitteltrennung auf der Detmolder Straße und dem damit verbundenen weitgehenden Linksabbiegeverbot würde der Verkehr in der derzeitig noch ruhigen Gabelsberger Straße von jetzt 396 Kraftfahrzeugen pro Tag um mehr als 400 Prozent auf 1.635 Kraftfahrzeuge steigen. Der Verkehr in der Lippischen Straße würde von heute 609 auf 2501 Kraftfahrzeuge pro Tag steigen. In einigen Straßenabschnitten würde das eine Erhöhung des Lärmpegels um bis zu acht Dezibel ausmachen.

»Die meisten Bewohner und Eigentümer an den Blockumfahrten wissen derzeit noch gar nichts von dem tatsächlichen Ausmaß der zusätzlichen Belastungen durch Lärm und Abgase nach dem geplanten Neubau der Detmolder«, stellt Martin Schmelz für die Bürgerinitiative fest. Denn die diesbezüglichen Gutachten seien bisher im gesamten Planverfahren zurückgehalten worden. »Um zusätzliche Proteste der Anwohner im Vorhinein zu vermeiden, sind die die Eigentümer bis heute nicht darüber informiert worden, was mit dem Neubau der Detmolder Straße auf sie zu kommt«, ist sich Schmelz sicher.

Nun werden Eigentümer in den Blockumfahrten auch einen Baustopp und eine Planänderung ohne Mitteltrennung und Blockumfahrten einklagen. Nach dem Umbau nach jetztiger Planung blieben ihnen sonst nur noch passive Lärmschutzmaßnahmen und eine Klage auf eine Entschädigung in Geld für dieBeeinträchtigung des Außenwohnbereichs.