Müllmenge ließe sich verringern (28.06.2006)
Der Senner Bürgerinitiative gegen den Bau der Müllverbrennungsanlage
Gütersloh fordert die »politisch Verantwortlichen« auf, sich für eine
Müllreduzierung bei der Müllverbrennungsanlage Bielefeld (MVA)
einzusetzen. Am vergangenen Donnerstag beschloß eine deutliche
Ratsmehrheit die Erweiterung der Müllkapazität von 360.000 auf 480.000
Tonnen. Ein Änderungsantrag der grünen Ratsfraktion, die die Müllmenge
nicht sofort und ohne Bedingungen erhöhen wollten, fand keine Mehrheit.
Auch die Ablehnung der Müllmengenerhöhung durch die Bürgerinitiative
Besser Leben und Wohnen in Baumheide konnte die Ratsmitglieder von
CDU, BfB und SPD nicht umstimmen (
WebWecker berichtete).
Die Senner Bürgerinitiative konnte 1995 den Bau einer
Müllverbrennungsanlage in Gütersloh verhindern. Daran beteiligten sich
auch 25.000 Bielefelder mit ihren Einwendungen. Durch den Nichtbau der
Müllverbrennunganlage in Gütersloh landet der Müll aus der Nachbarstadt
seit Mitte 2005 in der MVA in Bielefeld. Denn nach einer
Gesetzesänderung muss unbehandelter Abfall seitdem thermisch behandelt
werden. »Die politisch Verantwortlichen ließen das Problem einfach auf
sich zukommen, ohne Maßnahmen zu ergreifen, den ankommenden Müll zur
MVA Bielefeld zu reduzieren«, erklärt die Senner Bürgerinitiative.
Die Bürgeriniative nennt zwei Maßnahmen, um den Müll in der MVA
Bielefeld zu reduzieren: Die ostwestfälischen Kommunen, die ihren Müll
in die MVA, die zwischen Heepen, Oldentrup, Milse und Baumheide liegt,
verbringen, sollten vorsortieren und wiederverwertbaren Stoff
aussortieren. Dies geschehe bisher nicht. Dieses Vorsortieren soll, so
der zweite Vorschlag, auch direkt in der MVA möglich sein. Dafür sei
eine Modernisierung der MVA nötig.