Webwecker Bielefeld: Leichter Anstieg gegen Bundestrend (02.08.2006)

Leichter Anstieg gegen Bundestrend (02.08.2006)





Die Entwicklung der Stellenangebote im Agenturbezirk. Quelle: Agentur für Arbeit Bielefeld-Gütersloh





Einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet die Agentur für Arbeit im Monat Juli: Im gesamten Bezirk, also in der Stadt Bielefeld und im Kreis Gütersloh, nahm die registrierte Arbeitslosigkeit um 0,3 Prozent auf 36.576 Personen zu. Die Arbeitslosenquote lag damit unverändert bei 10.5 Prozent. Gut 60 Prozent der Betroffenen entfiel auf den Rechtskreis SGB II, erhielt also Arbeitslosengeld II, knapp die Hälfte der Arbeitslosen war ein Jahr und länger ohne Beschäftigung.

Die Zunahme der Arbeitslosen im Bezirk Bielefeld-Gütersloh lag exakt im Landesdurchschnitt NRW. Anders entwickelte sich aber die Zahl in der gesamten Bundesrepublik: Dort sank sie um 12.000 auf 4.386.000. Damit ist die Arbeitslosenzahl in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zurückgegangen, nämlich um knapp 400.000. Allerdings sind kaum dauerhafte, reguläre Stellen entstanden: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs erweiterte sich nur um 54.000 in den vergangenen zwölf Monaten. 350.000 ehemalige Arbeitslose sind somit in Minijobs, Ein-Euro-Jobs oder Massnahmen untergekommen, haben sich abgemeldet oder sind auf Grund von Sanktionen aus der Statistik und damit auch aus dem Arbeitslosengeld geflogen.

Die Stadt Bielefeld alleine betrachtet, lag die Arbeitslosenquote Ende Juli bei 13,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 203 auf 22.077 zu. Im Juli 2005 betrug die Arbeitslosenquote noch 15,6 Prozent.

Insgesamt ist die Agentur für Arbeit zufrieden: »Dies ist die geringste Zunahme der Arbeitslosigkiet in einem Juli seit 1998«, freut sich Peter Glück, Leiter der Bielefelder Arbeitsagentur. Glück ist optimistisch, dass die anhaltend positive konjunkturelle Entwicklung und das deutliche Plus bei den gemeldeten Stellenangeboten in den nächsten Monaten zu einer weiteren Belebung des Arbeitsmarktes führen wird. »Die Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt erfahrungsgemäß nach Ende der Sommerferien wieder zu, so dass ich im August wieder mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen rechne«.

Kurz vor dem neuen Ausbildungsjahr, das im September beginnt, bleibt die Lage am Ausbildungsmarkt angespannt: Seit Oktober 2005 wurden der Agentur für Arbeit 3.173 Ausbildungsstellen gemeldet, drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 5.897 Bewerber, sieben Prozent mehr. Ende Juli waren 752 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Wieviele Bewerber noch nicht vermittelt wurden, teilt die Agentur für Arbeit nicht mit. Die Zahl dürfte aber bei über 2.000 liegen.