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60. Jahrestag der Befreiung des Lagers (30.03.2005)
2. April 1945: Der Moment der Befreiung
Am 2. April 1945 jährt sich zum 60ten Mal der Tag der Befreiung der Gefangenen im Lager Stalag 326 VI/K. Die heranrückenden us-amerikanischen Truppen befreiten die sowjetischen Kriegsgefangenen, die Kriegsgefangenen selbst entwaffneten die Lagerwache. Als die US-Truppen kamen, waren noch ungefähr 10.000 Überlebende im Lager. Heute erinnert eine Dokumentationsstätte an die Verbrechen, die in dem Lager geschahen. Über 65.000 Menschen starben dort, durch Unterversorgung oder direkte Tötung durch das Lagerpersonal (
WebWecker berichtete
).
In diesem Zusammenhang erinnert die Kulturinitiative Detmold daran, dass das von Überlebenden errichtete Denkmal bis heute nicht wieder in seinem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt ist: Zehn Jahre nach der Befreiung wurde damals damit begonnen, das auf dem Gräberfeld errichtete Denkmal abzureißen und die Sterne vom Denkmal und auch die auf der Spitze des Denkmals befindliche Glasplastik mit dem Staatsymbol der Sowjetunion mit Hammer und Sichel abzumontieren und an seine Stelle ein Orthodoxes Kreuz zu setzen. Nur der Druck der Alliierten habe1956 den totalen Abriss des Ehrenmals verhindert, erklärt die Kulturinitiative. Auf Intervention der Sowjetischen Militärmission und den seiner Zeit zuständigen britischen Dienststellen sei dieser Akt abgebrochen und die Inschriften und die Embleme am Denkmal wieder angebracht worden. Die Glasplastik auf der Spitze des Denkmals wurde aber bis heute nicht wieder angebracht.
In den vergangenen Jahren ist immer wieder die Forderung erhoben worden, den inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Obelisken wieder so herzustellen, wie ihn die Überlebenden errichtet und als Mahnmal für die Zukunft erhalten wissen wollten. Im Frühjahr 2004 hat der Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock erneut die Initiative ergriffen und beim zuständigen Denkmalschutzamt der Bezirksregierung in Detmold die Wiederherstellung des Denkmals in seiner ursprünglichen Form beantragt. Die immer noch aktuelle Ablehnung der Bezirksregierung stößt vor allem bei den Überlebenden in den Nachfolgestaaten der SU auf Unverständnis und Protest.
In einem Brief von drei Überlebenden des Lagers heißt es unter anderem: »Man mag zu den Symbolen stehen, wie man will. Man sollte aber respektieren, dass im Lager Stukenbrock Menschen der verschiedensten Religionen und politischen Meinungen Opfer des menschenverachtenden Regimes der Nazis wurden. Sie lassen sich nicht unter dem Symbol eines Kreuzes vereinigen. Sie alle aber waren Bürger der UdSSR und ihr gemeinsames Staatssymbol war nun einmal die rote Fahne mit Hammer und Sichel. Dieses Symbol wurde von den Überlebenden des Lagers für den Obelisken gewählt und auch von den damals zuständigen alliierten Behörden genehmigt. ( ... ) Für uns war die Entfernung dieses Staatssymbols vom Obelisken ein unsere Gefühle zutiefst verletzender Akt«.
60. Jahrestag der Befreiung (Teil 2)
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