Kulturpolitik in Bielefeld (bis November 2001)
21. November
StadtBlatt - die Lage ist mehr als ernst
Das Erscheinen des Bielefelder StadtBlatt ist nur noch bis 29. November gesichert. Danach kann es nur noch mit weniger Seiten, die von weniger Personal gemacht werden, erscheinen. Wenn überhaupt. Kurz vor seinem 25. Geburtstag droht dem engagierten Bielefelder Wochenblatt das Ende. Es fehlt an Geld, Anzeigen, die Auflage ist zu gering und die neuen Gesellschafter sind so gut wie aus dem Projekt ausgestiegen. Fraglich ist, ob die MitarbeiterInnen unter solch schweren Bedingungen das Blatt selbstverwaltet herausbringen werden.
Oetker lehnt Uni-Ehrenbürgerschaft ab
In einem Gespräch mit dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Dieter Timmermann, und dem Kanzler Hans-Jürgen Simm hat Rudolf August Oetker eine mögliche Ehrenbürgerschaft der Universität Bielefeld abgelehnt. Die zu würdigenden Verdienste lägen zu lange zurück. Oetker hatte sich in der Gründungsphase um die neue Universität Bielefeld verdient gemacht.
Theater-Ensemble fordert neue Spielstätte
Das Ensemble des Stadttheaters wird politisch. Die Vorstellungen im Bielefelder Stadttheater enden neuerdings mit einer Ansprache an das Publikum zur Misere des Theaters. Die BesucherInnen werden über die marode Spieltechnik informiert. Danach werden Unterschriften gesammelt. Die SchauspielerInnen fordern einen sofortigen Umzug in eine neue Spielstätte.
14. November
Bald ein selbstverwaltetes StadtBlatt?
Die Nachricht kam überraschend und auch wieder nicht: Der Rettungsversuch der "Medien-Beteiligungs-GmbH" für das Bielefelder StadtBlatt ist gescheitert. Die GmbH von Reiner Kirst, Susanne Schaefer-Dieterle und Michael Winter konnte das für einen Neuanfang notwendige Geld nicht aufbringen. Nun überlegen die RedakteurInnen und anderen MitarbeiterInnen, ob sie das StadtBlatt in Selbstverwaltung übernehmen wollen. Bis Freitag müssen sie sich entscheiden. Wer das Bielefelder StadtBlatt mit Ideen, neuen Abos, Spenden oder am besten mit bezahlten Anzeigen unterstützen will, sollte rasch Kontakt mit der Redakteurin Astrid Paulsen aufnehmen. Mutmachen ist das Gebot der Stunde.
kultur sommer, kultur winter, kultur frühling
Im Jahres-zeitenrausch: Andreas Kimpel.
In Bielefeld gibt es nun Kultur extra, gesponsert von BGW, Stadtwerke, IKK, Herforder Pils, Bielefeld Marketing, Sparkasse und Mercedes. "kulturextra" heißt das Zauberwort eines "innovativen Kultursponsoring", wie es die Stadt nennt. Mit ihm will Andreas Kimpel, Leiter des Bielefelder Kulturamtes, internationale Festivals, Theaterinszenierungen, Kleinkunst, Konzerte, Mitmach-Aktionen und Filmvorführungen in Bielefeld initiieren. Die Sponsoren helfen all die schönen Kultur-Events finanzieren. Und Radio Bielefeld liefert die Trailer. Das Sponsoring soll keine Eintagsfliege sein, sondern es wird eine "neue Kulturpartnerschaft" mit "Nachhaltigkeit und Kontinuität", entstehen, wie es neudeutsch in der Presseerklärung der Stadt heißt. Im Klartext heißt das, dass Kulturamt erhält Sponsorengeld für zunächst vier Jahre. So kann neben den Programmen des "kultur sommer" und "kultur winter" nun auch ein "kultur frühling" entstehen. So viele kulturelle Jahreszeiten gab es noch nie im regengrauen, jahreszeitenlosen Bielefeld. Irgendwie Antonio Vivaldi abgelauscht. Kimpel ganz euphorisch ob seines großen Coups: "Außerdem schafft der Dialog zwischen Kultur und Wirtschaft neue Impulse für unkonventionelles Denken und Handeln auf beiden Seiten. Und hiervon profitieren letztlich alle!" Großes Fragezeichen!!
Kommt das Theaterzelt doch nicht?
Eben ersatzlos.
Regt sich bei den Politikern der CDU im Stadtrat das soziale Gewissen? Die teure "Ersatzspielstätte" Theaterzelt für das marode Stadttheater wird wegen der angespannten Haushaltslage bei den Christdemokraten in Frage gestellt. Wenn im sozialen Bereich gespart werden muß, kann sich die Stadt dann ein Millionen-Zelt für die Hochkultur leisten? Kulturdezernent Rainer Ludwig will Zeit gewinnen und die Beschlussvorlage zum Theaterersatz erst im Dezember vorlegen. Ohne Zelt ist allerdings der Spielplan in Gefahr und erhebliche Einnahmeausfälle drohen. Die SPD spricht sich für die Prüfung einer Erweiterung der Stadthalle aus, die das Theater dann zwischenzeitlich nutzen könnte.
AIDS und Poesie - PreisträgerInnen lesen zum Weltaidstag
Zum Weltaidstag, am 1. Dezember, präsentiert die AIDS-Hilfe Bielefeld e.V. die besten Beiträge ihres Poesiewettbewerbs "AIDS und Poesie". Zum Poesiewettbewerb Frauen und AIDS wurden mehr als 50 Texte eingereicht. Die drei von der Jury prämierten Beiträge werden am 23. November um 20.00 Uhr in Schäfer's Café vorgetragen und zur Diskussion gestellt. Am Wettbewerb Schwules Leben und AIDS haben sich 17 Autoren mit 66 Beiträgen beteiligt. Drei Autoren lesen am 1. Dezember um 20.00 Uhr in Schäfer's Café aus ihren prämierten Werken.
Preis für ein Eselsohr
Die digitale Version der von sogenannten funktionalen Analphabeten in einem Programm der Bielefelder Volkshochschule entwickelten Zeitschrift Eselsohr hat einen zweiten Preis im Wettbewerb Internet für Einsteiger erhalten. Der mit rund 2000 dotierte Preis wird von der Bertelsmann Stiftung, dem Deutschen Volkshochschul-Verband und der Zeitschrift Stern vergeben.
22. Oktober
Kommt ein Fachbereich einer Frauenuniversität nach Bielefeld?
In Deutschland soll möglicherweise eine Frauenuniversität entstehen. Es ist höchste Zeit. Denn viele erfolgreiche Frauen in den USA graduieren sich dort an einer Frauenuniversität. Hierzulande ist das nicht möglich. Aber es gibt Hoffnung. Und gut für Bielefeld, ein Fachbereich, der sich mit Globalisierung und Entwicklung beschäftigt, soll möglicherweise an der Universität Bielefeld entstehen. Wie die Pressestelle der Universität mitteilte, hat sich Bielefeld mit seinem Interdisziplinären Frauenforschungszentrum für die neue Einrichtung qualifiziert.
15. Oktober
Cinestar will auch künstlerischen Film bieten
Das Multiplex-Kino Cinestar hat nun auch den künstlerischen Film entdeckt und will den Kunstfilm in ihr reguläres Programm aufnehmen. Gräbt das große Kino nun der Kamera und dem Lichtwerk das Wasser ab? Keine Angst, denn beide Lichtspielhäuser sind mit ihrer Kompetenz in Filmauswahl wohl kaum von den herkömmlichen Multiplex-Machern zu überbieten. Hoffentlich wissen das auch die KinobesucherInnen zu schätzen. Lieber ein Multiplex weniger in Bielefeld als eine Kamera oder ein Lichtwerk. Überflüssige Filme gibt es im overscreenten Bielefeld schon genug.
8. Oktober
Ein oder zwei Nebenstellen der Stadtbibliothek sollen geschlossen werden
Der Etat der Stadtbibliothek ist eng, die Nutzerzahlen gehen zurück, das Medienangebot ist nicht immer aktuell. Die Misere der Stadtbibliothek ist bekannt. Nun haben Oberbürgermeister und Dezernenten beschlossen, ein oder zwei Nebenstellen der Stadtbibliothek zu schließen. Das Geld, das dadurch eingespart werde, solle dem Anschaffungsetat der Stadtbibliothek zu gute kommen, so Kulturdezernent Rainer Ludwig.
24. September
Theaterzelt an der Universität
Schnöde Welt: Durch ein Zelt ersetzt.
Ein Platz für das Theaterzelt ist gefunden. Auf dem Parkplatz hinter der Universität soll eine Theaterspielstätte - "Zelt" sei nur ein Arbeitstitel und, dass es die ZuschauerInnen darin warm und bequem haben werden, sagt Kulturdezernent Rainer Ludwig - entstehen, die das marode Stadttheater während seiner Renovierung ersetzen soll. Aber Vorsicht. Es gibt Fälle, da wollen die ZuschauerInnen später das Zelt gar nicht mehr verlassen. Die Renovierung des Stadttheaters bis 2004 muss also gelingen.
Beim StadtBlatt geht's weiter
Nach dem Insolvenzantrag scheint das Bielefelder StadtBlatt nun doch weiter zu machen. Eine wichtige publizistische Stimme ist für Bielefeld gerettet. Es soll eine neue "StadtBlatt Medien-Beteiligungs GmbH" mit zunächst drei Gesellschaftern gegründet werden, die das Kapital für den Neustart beschaffen soll. Gesellschafter sollen Michael Winter, Mitgründer des StadtBlatt und heute Geschäftsführer der Werbeagentur Meinders & Winter, die Journalistin und Inhaberin der Firma ssd Kommunikation-Management, Susanne Schaefer-Dieterle, und der frühere NW-Chefredakteur und Verlagsberater Reiner Kirst werden. Zum Weiterbetrieb des StadtBlatts sind nach eigenen Angaben zusätzlich 200.00 Mark notwendig, die durch stille Beteiligungen an der neuen GmbH aufgebracht werden sollen.
17. September
Alphabetisierungsarbeit mit einem UNESCO-Preis geehrt
Lohn der Alphabetisierungsarbeit: Marion Döbert nimmt UNESCO-Preis entgegen.
Einen Tag später hätte alles anders ausgesehen. Am Montag, den 10. September, aber gab es noch eine festliche und glückliche Feier im UNESCO- Hauptgebäude in Paris. In Gegenwart des Generaldirektors der UNESCO, Koichiro Matsuura, wurden die diesjährigen internationalen Alphabetisierungspreise an engagierte Einrichtungen in Neuseeland, Brasilien, China, Haiti, Ruanda, Indien, Israel, Marokko und Deutschland verliehen. Für den Bundesverband Alphabetisierung e.V. nahm Marion Döbert, Fachbereichsleiterin an der Volkshochschule Bielefeld und Vorstandsmitglied des Verbandes, die Urkunde im Rahmen der Feierlichkeiten entgegen.
10. September
Theater im Zelt
Marodes Theater wird durch Zelt ersetzt.
Sicher hätte man es vorher wissen können. Die Intendanten des Bielefelder Stadttheaters hatten schon lange eine Renovierung des Stadttheaters angemahnt. Nun kommen alle von Oberbürgermeister Eberhard David im Rat durchgedrückten Beschlüsse zu einer noch rascheren Sanierung des Stadttheaters als ursprünglich geplant, doch zu spät. Ein von Stadt und Gemeinde-Unfallversicherungsverband in Auftrag gegebenes TÜV-Gutachten hat Mängel in der Bühnentechnik beanstandet. Der Probebetrieb des Stadttheaters wurde eingeschränkt und bald soll in einem Theater-Zelt, möglicherweise auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbades, gespielt werden. Muss erst die Prüfung durch eine Versicherung den Verantwortlichen der Stadtverwaltung vor Augen führen, wie marode die Technik des fast einhundert Jahre alten Theaters ist? Im September beginnt die neue Spielzeit und die TheaterabonnentIn reibt sich ungläubig die Augen. Aber den Otello soll's doch geben. Erst wenn es im Winter das Theater-Zelt nicht gibt, soll es zu Einschränkungen des Programms kommen, so Stadttheater-Intendantin Regula Gerber auf einer Pressekonferenz. Die Chefsache Theatersanierung macht dem Oberbürgermeister Eberhard David zurzeit keine Freude.
3. September
Für schnelle Theatersanierung muss Stadtrats-Demokratie weichen
Auf Wunsch von OB Eberhard David soll die Renovierung des Stadttheaters forciert von statten gehen. Ab 5. Mai 2003 soll schon umgebaut werden. Geplant war eine Auftragsvergabe bis Mai 2003. Deshalb sollen nicht mehr alle Ausschüsse über das Prestigeprojekt beraten und beschließen, sondern nur noch der Hauptausschuss soll für alle Fragen und Entscheidungen zuständig sein. Und der Stadtrat stimmte dieser kleinen Entmachtung seiner ansonsten für Kulturfragen zuständigen Ausschüsse zu. Nur Grüne und PDS hielten im Stadtrat das Verfahren für "undemokratisch".
27. August
Vesper für freie Theater
In einem Interview der NW zur Finanzierung der Stadttheater in NRW spricht sich NRW-Kulturminister Dr. Michael Vesper für ein Engagement der Städte für ihre freien Theater aus. "Die freien Theater werden längst nicht mehr als Protestbewegung gegen das etablierte Theater, sondern zu Recht als Ergänzung der Stadttheater angesehen.", so Vesper. Die Etats dieser Theater aber lägen oft deutlich unter einer Million Mark. Das die freien Theater mit weniger Geld als die etablierten Stadttheater auskämen dürfe nicht dazu führen, "dass man sie zunehmend vernachlässigt", sagte der Kulturminister.
20. Juli
Misere der Stadtbibliothek geht weiter - holocaust-verleugnende Literatur in den Regalen
Stadtbibliothek in der Krise.
Die Ausleihen in der Stadtbibliothek sind für eine Großstadt zu gering. Der Service läßt zu wünschen übrig: Anschaffungsvorschläge werden nicht bearbeitet. Nun hat nach einem Bericht des Bielefelder StadtBlatts ein Oberstufenkollegiat den Holocaust verleugnende Literatur in den Regalen der Bibliothek gefunden. Bibliotheksleiter Harald Pilzer will die Bände aber nicht aus der Bibliothek entfernen, sondern sie weiterhin im Magazin - schwerer zugänglich - lagern.
6. Juli
Sanierung des Stadttheaters: Grüne schlagen BürgerInnenversammlung vor
Eine Zukunft nur mit Hilfe der BürgerInnen.
Für eine Einbeziehung vieler Bielefelder BürgerInnen in die Diskussion um die Gründung einer Stiftung zur Sanierung des Stadttheaters sprechen sich die Bielefelder Grünen aus. Grundsätzlich hält die Ratsfraktion der Partei die Stiftungslösung für den richtigen Weg, allerdings kann eine Stiftung nicht von oben "verordnet" werden, sondern sie kann nur erfolgreich sein, wenn sie von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement getragen wird, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung. Fraktionssprecherin Dr. Inge Schulze: "Wir schlagen vor, eine große öffentliche Veranstaltung zu machen, auf der das Sanierungsvorhaben dargestellt und der Stiftungsgedanke erläutert wird. Nur so können wir die Bielefelderinnen und Bielefelder ansprechen, die wir für dieses wichtige Projekt brauchen. Wir werden OB David bitten, so bald als möglich eine solche Bürgerversammlung einzuberufen."
Grüne: Theaterlabor ist untersubventioniert - ein Runder Tisch muss das ändern
Zu wenig Geld von der Stadt.
Zur Behebung der finanziellen Krise des Theaterlabors schlagen die Bielefelder Grünen dem Oberbürgermeister vor, an einem Runden Tisch mit Land, Bezirksregierung und der OWL-Marketing-Gesellschaft Lösungen für das Theater zu erarbeiten. Keine vergleichbare Großstadt in Nordrhein-Westfalen halte eine solch renommierte freie Bühne derart un-angemessen knapp wie Bielefeld sein Theaterlabor, schreiben die Grünen in einer Presseerklärung. Das Theater sei untersubventioniert. Das habe sich nach dem Umzug ins "Tor 6" noch verschärft. Die vom Land mit dem Theaterlabor ermöglichte Verbesserung der Kultur in Bielefeld habe die politische Mehrheit nicht als Herausforderung begriffen, ihre eigene Zuschusspolitik gegenüber dem Theaterlabor wie gegenüber der freien Kulturszene insgesamt zu überdenken und finanziell konsequent zu handeln. Auch wenn die Ursachen für die aktuellen Probleme des Theaterlabors sicherlich viel-fältig sind, liegt für die Grünen eine in der Unterfinanzierung des Theaters durch die Stadt.
Stadtbibliothek: Medienausstattung und Kundenservice - ein Trauerspiel
Die größte Kultureinrichtung in Bielefeld ist ein Trauerspiel. Mit ihrem Etat für die Beschaffung neuer Medien nimmt Bielefeld unter den 30 Großstadtbibliotheken des Landes NRW den letzten Platz ein. Nicht einmal eine Million Medien werden jährlich in der Bibliothek und ihren zehn Zweigstellen ausgeliehen. Auch die Leitung der Bibliothek spricht von geringen Ausleihzahlen. Kein Wunder, denn neue Bücher sind Mangelware. Kundenorientierung ist auch nicht die starke Seite der Bibliothek. Es kann einem Nutzer der Stadtbibliothek, der einen Bestellungsvorschlag macht, passieren, dass er monatelang nichts von der Bibliothek hört. Der neue Roman des Schweizer Romanciers Adolf Muschg "Sutters Glück" sei zwar anschaffenswert, hört man auf Nachfrage, aber es gebe kein Geld für Neuanschaffungen. Die Stadt sei noch in Haushaltsberatungen. Nach der Verabschiedung des Haushalts wieder Vertröstungen: Die Sache benötige im Haus noch etwas Zeit. So verliert die Stadtbibliothek auch gutwillige Nutzer. Wer will schon erst nach einem Jahr aktuelle moderne Literatur in Händen halten? Bestellungsvorschläge scheinen sehr selten von Nutzer gemacht zu werden - das spricht Bände über die Zusammenarbeit der Bibliothek mit ihren Nutzern. Die Bibliothek benötigt dringend mehr Geld, aber auch Kundenorientierung.
22. Juni
Spenden für die Wehrmachtsausstellung sind erwünscht
Anfang des nächsten Jahres wird die neu bearbeitete Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944 des Hamburger Instituts für Sozialforschung im Historischen Museum in Bielefeld zu sehen sein. Der Initiativkreis bittet alle Bielefelderinnen und Bielefelder, sich mit Spenden an dieser wichtigen Ausstellung zu beteiligen. Der Rat der Stadt Bielefeld hat eine finanzielle an der Ausstellung bisher abgelehnt.
Stiftung soll das Stadttheater sanieren
Einstimmig hat der Finanzausschuss der Stadt Bielefeld die Sanierung des hundertjährigen Gebäudes des Stadttheaters auf den Weg gebracht. Eine "Bürgerstiftung" soll Geld für die Sanierung des Theaters sammeln. Die Sanierungskosten werden auf 60 Millionen Mark geschätzt. Der Eigenanteil der Stadt wurde auf 20 Millionen Mark begrenzt. Zum 100-jährigen Bestehen des Hauses im Jahr 2004 soll es in gutem Zustand sein. Ratsherr Andreas Bothe (FDP) bezweifelte, ob eine Stiftung, dass Geld für die Sanierung zusammenbringen könne. In einem ähnlichen Fall seien in Hamburg nur zehn Millionen Mark über eine Stiftung zusammengekommen. Hans Hamann (SPD) kritisierte die Folgekosten von sechs Millionen Mark. Aber alle Ausschuss-Mitglieder stimmten schließlich zu, einen Planungsauftrag für Architektenleistungen und Bühnentechnik des Stadttheaters zu erteilen. Auch der Kulturausschuss stimmte der Gründung einer Stiftung zu. Der Rat der Stadt debattiert das Thema Ende des Monats.
Steht das Theaterlabor vor der Pleite?
Nach einem Bericht der NW ist das Theaterlabor im Dürkopp Tor 6 nicht mehr zahlungsfähig. Zahlungen an Gläubiger seien eingestellt worden. Hat sich das Theaterlabor mit dem Umzug aus der Lerchenstraße in das neue Theater in Dürkopp Tor 6 übernommen und die Resonanz des Publikum zu hoch eingeschätzt? Es scheint so. Denn die bisherige Förderung von der Stadt von 50.000 Mark, 315.114 Mark durch den Immobilienservice der Stadt Bielefeld, der die Gebäudekosten übernimmt, und 140.000 Mark Landesfördermittel reichen zur Finanzierung des Theaters nicht aus. Kulturamtsleiter Anreas Kimpel sieht derzeit keinen weiteren finanziellen Spielraum der Stadt. Der Ruf nach Mäzen wird laut. Ein wichtiges Projekt der Bielefelder Theaterlandschaft ist in Gefahr.
Bleibt die Sammlung Marzona in Bielefeld?
"Trotz knapper öffentlicher Kassen sollten wir ins uns gehen", sagte Oberbürgermeister Eberhard David bei der Eröffnung der Ausstellung "Art Works: Sammlung Marzona - Kunst um 1968&qu