Webwecker Bielefeld: Juni 2000

Juni 2000



Das Braker Bad ist zu
Bis zuletzt hatte der Braker Förderverein mit seinem Vorsitzenden, dem früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Günter Rixe, für den Erhalt des Braker Hallenbades gekämpft, ein Konzept zur Weiterführung erarbeitet, Unterschriften gesammelt und Gespräche mit den Verantwortlichen der Bielefelder Bäder- und Freizeit GmbH geführt. Es nützte alles nichts. Am 30. Juni wurde das Hallenbad geschlossen.

Drogenberatung vor dem Umzug
Die Bielefelder Drogenberatung muss spätestens Ende 2001 aus ihrem Haus an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße ausziehen. Denn das Schlachthof-Viertel wird an die Firma "Planen und Bauen, Kluckhuhn GmbH" aus Verl verkauft. Die Firma war nur zum Kauf des Geländes unter der Voraussetzung bereit, dass die Drogenberatung aus dem Viertel verschwindet. Diesem Wunsch kam die Mehrheit des Rates der Stadt Bielefeld nach. Bündnis 90/Die Grünen forderten in einem Antrag, das die Stadtverwaltung unverzüglich einen neuen Stadtort für die Drogenberatung sucht. Der jetzige Standort ist nach ihrer Ansicht zur Vermeidung einer vagabundierenden Drogenszene immer noch richtig.

Protest gegen den Verfall des Spielhauses
Seit neun Monaten ist das Spielhaus in der Teichstraße geschlossen und verfällt zusehens, meinen die VertreterInnen des Vereins "Spielen mit Kindern" und haben Mitte Juni im Jugendhilfeausschuss der Stadt Bielefeld und auf dem Platz vor dem Alten Rathaus für den Erhalt und eine schnelle Sanierung des Spielhauses demonstriert. Das Spielhaus ist in den vergangenen 15 Jahren zu einem festen sozialen Bestandteil seines Stadtteils geworden. Bisher hatten täglich 40 bis 50 Kinder und Jugendliche das Spiel- und Kursangebot des Hauses genutzt. Die Stadt als Vermieterin der Immobilie "Spielhaus" sollte schnell für eine Sanierung sorgen.

Altenhagen: Fußweg zur Stadtbahn muss her
Die AnwohnerInnen des Moenkamp in Altenhagen fordern einen Fußweg zur Stadtbahnhaltestelle Milse. 330 Unterschriften wurden Anfang Juni von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde an Oberbürgermeister Eberhard David übergeben. Die AnwohnerInnen bemängeln die gefährliche Situation für Fußgänger an der Milser Straße, vor allem bei Dunkelheit und im Regen. Zwei tödliche Unfälle hat es schon im Bereich des Moenkamp gegeben.

Rüggesiek: David gegen Goliath
Auch im Rüggesiek protestieren Menschen gegen den Verkehr. Eltern eines Kindergartens und einer Grundschule wollen nicht mehr, dass Bauverkehr durch die Strasse Rüggesiek fährt und die überdimensionierten Baufahrzeuge Leben und Gesundheit ihrer Kinder bedrohen. Mit einer Plakataktion "LKW- raus aus dem Rüggesiek!!!" machten sie im Juni ihrem Unmut und ihren Ängste Luft. Bezirksvorsteherin Brigitte Bernard (CDU) scheint überfordert, wenn sie laut NW sagt: "Auch über den Stadtrat werden wir es nicht erreichen, dass Lastwagen fliegen können." Wann beginnen PolitikerInnen zu begreifen, dass sie für die Menschen da sind und nicht für eine rücksichtslos vorgehende Bauwirtschaft?

Junge Leute drehen politische Videos
Bald werden sie im "Offenen Kanal" in Bielefeld im Fernsehen zu sehen sein: Elf Videoclips von Jugendlichen, die nicht der Meinung sind, dass Politik uninteressant und langweilig ist. 40 junge Leute zwischen elf und 25 Jahren sind mit der Kamera durch Bielefeld gezogen und befragten Politiker im Wahlkampf oder drehten Videos zu Drogenpolitik, Ausbildungsplatzmisere oder Rassismus. Von der Kulisse bis zum Filmen und Schneiden am Computer haben die Jugendlichen alles selber gemacht. Sechs Wochen dauerte die Video-Arbeit. Das Projekt "Politik begreifen" wurde vom Filmhaus Bielefeld initiiert. Die meisten der jungen Filmer konnte die Projektleiterin Carmen Ruffer spontan ansprechen, andere kamen über den Bielefelder Jugendring zum Projekt. Im Filmhaus waren die Videos schon zu sehen.