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Zweiter Schritt zum Sennesee (24.05.2006)
So könnte er aussehen: Ein Modell eines Teams um den ehemaligen Umweltdezernenten Martin Enderle hat fleißig überlegt
Am vergangenen Donnerstag beschloss der Bielefelder Rat, auf dem Weg zum Sennesee nach der Machbarkeitsstudie den nächsten Schritt zu tun. Die Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF) soll prüfen, ob der See auch wirtschaftlich machbar ist. Der Zeitdruck ist groß: Bis 1. September soll das Ergebnis der Prüfung vorliegen, denn ab dann wird der Landesbetrieb Straßenbau die Abgrabungen für Material für die A33 ausschreiben. Denn da, wo gegraben wird, entstehen Löcher. Und wenn nur an einer Stelle gebuddelt wird, kann in dem großen Loch ein Grundwassersee entstehen, in dem zukünftig die Bielefelder baden oder segeln können.
Von Mario A. Sarcletti
Es waren eher ungewöhnliche Koalitionen, die sich am vergangenen Donnerstag im Bielefelder Rat bildeten: SPD, Grüne, BfB und FDP brachten einen gemeinsamen Antrag ein, für den auch die Linkspartei stimmte. Bürgernähe und CDU lehnten ihn ab. Entsprechend wurde der Antrag angenommen, der die Bielefelder Bäder und Freizeiteinrichtungen beauftragt, bis September ein Betriebs- und Finanzierungskonzept für den Sennesee zu erstellen.
Die Zeit drängt, denn nach dem Sommer wird der Landesbetrieb Straßenbau den Auftrag zur Abgrabung von Sand und Mergel ausschreiben, Material, das für den Bau der A33 gebraucht wird. »Wer diesen See will, muss diesen Schritt heute tun«, appellierte denn auch Pit Clausen (SPD) an seine Ratskollegen. »Sonst ist schlicht Essig mit dem Projekt«, beschrieb er die Konsequenzen der Abelhnung des Antrags.
Clausen machte aber auch klar, dass die Erstellung des Konzepts noch nicht bedeutet, dass der See auch tatsächlich kommt. »Da stehen viele Wenns am Rande der Strecke«, räumte er ein. Keinesfalls solle die Stadt als Investor auftreten. Martin Enderle, sieht das etwas anders. Der ehemalige Umweltdezernent hatte das Projekt am Ende seiner Amtszeit im Jahr 2000 angestoßen. Oder wie die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Inge Schulze, im Rat sagte, »den Stein in das Wasser des noch nicht vorhandenen Sees geworfen«. »Der wesentliche Teil muss von privater Seite kommen«, findet zwar auch Enderle. Er glaubt aber nicht, dass die Stadt den See zum Nulltarif bekommen kann. »Kein kommerzieller Investor würde etwa den Maschsee in Hannover verwalten«, sagte Enderle dem WebWecker.
Ohne Eintritt kein Badespaß?
Die Stadt müsse sich auch deshalb finanziell engagieren, damit gewährleistet bleibt, dass zumindest ein Teil des Sees für die Bürger zugänglich bleibt, ohne dass sie dafür Eintritt bezahlen müssen. Enderle weist auch darauf hin, dass die Stadt trotz klammer Kassen ja auch in anderen Bereichen investiere. »Jedes Jahr baut die Stadt neue Straßen mit Folgekosten in sechsstelliger Höhe«, nannte Enderle ein Beispiel. Der See ist für ihn eine Investition in die Zukunft. Die Stadt müsse sich angesichts des demographischen Wandels dem Wettbewerb mit anderen Kommunen stellen und dabei zählten eben auch »weiche Standortfaktoren«.
Den Gegnern des Sees wirft er vor, nicht erkannt zu haben, »dass sich die Stadt für die Zukunft rüsten muss«, nennt sie Miesmacher. Die Argumentation der CDU, der See sei zu kalt, zu laut und zu teuer, bezeichnet Enderle als »dummes Zeug«. »Wenn der See nicht kommt, dann ist es laut«, sagt er. Nur durch den See würden auch an der A2 Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt.
Zweiter Schritt zum Sennesee (Teil 2)
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