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Shoppen mit Autos (03.05.2006)



Von Manfred Horn

Was hat ein Autosalon mit einem Kaufhaus zu tun? Zur Zeit noch recht wenig, wenn man von den wenigen Versuchen von Discountern absieht, im Supermarkt Autos zu verkaufen. Und doch wird die Automobil-Ausstellung ›La Strada‹, die am kommenden Sonntag, 7. Mai, von Bielefeld Marketing veranstaltet in der Innenstadt stattfindet, als Anlass genommen, am Sonntag die Geschäfte zu öffnen.

Nach Artikel 14 des Ladenschlussgesetzes dürfen Verkaufsstellen aus Anlass von Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen an bis zu vier Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. Die Freigabe dazu muss das örtliche Ordnungsamt erteilen. Eine Anhörung von Gewerkschaften, Kirchen, des Einzelhandelsverbandes und der Industrie- und Handelskammer ist dabei nicht mehr erforderlich. Das Zauberwort heißt hier: Bürokratieabbau. Zwar mag man sich fragen, was die Beteiligung relevanter gesellschaftlicher Institutionen mit Bürokratieabbau zu tun hat. Aber da OWL Modellregion ist, ist seit 2004 eine Beteiligung dieser Verbände nicht mehr vorgesehen. Die Interessen von Kirchen, die die Leute lieber in ihren Gotteshäusern sehen wollen statt bei Karstadt, und den Arbeitnehmervertretern, die den Sonntag als freien Tag retten wollen, sei durch das Bundesgesetz eh schon gegeben. Denn dies erlaubt eben bis zu vier verkaufsoffene Sonntage, womit an 48 Sonntagen Kirche und Picknick garantiert sind.

Bisher fand im Stadtbezirk Bielefeld-Mitte ein verkaufsoffener Sonntag statt, jeweils am letzten Wochenende im Oktober anlässlich des ›Kunst- und Nostalgietages‹. Ab diesem Jahr werden es zwei sein: Hinzukommt der erste Sonntag im Mai anlässlich der Automobil-Ausstellung. Wer also vom Einkaufen immer noch nicht genug hat, kann sich am Sonntag von 13 bis 18 Uhr ins Getümmel stürzen. Allerdings werden nicht alle Geschäfte mitmachen – eine Verpflichtung zur Teilnahme gibt es nicht.