In der vergangenen Woche haben die Beschäftigten der Stadtwerke inklusive der Beschäftigten von moBiel ihren Betriebsrat gewählt. Die Wahlbeteiligung war hoch: 71,36 Prozent. Und das, obwohl viele moBiel-Beschäftigte über Bielefeld verteilt ihre Arbeit verrichten, zum Beispiel als Straßenbahn-Fahrer. Eine Zahl, die von den meisten Landtagswahlen nicht erreicht wird.
Gewählt wurde im Personenwahlverfahren. Anders als in vielen anderen Betrieben, in denen in den vergangenen Jahren zunehmend »gelbe Listen« auftauchen, gab es bei den Stadtwerken keine konkurriende Liste. Mit »gelben Listen« werden diejenigen Listen bezeichnet, die keinen gewerkschaftlichen Hintergrund haben. Oft stehen sie im Verdacht, indirekt von Unternehmerseite unterstützt zu werden. Gibt es mehrere Listen, kommt es zur Listenwahl: Die Beschäftigten machen ihr Kreuz dann hinter einer der Listen.
Tritt, wie im Fall der Stadtwerke, nur eine Liste an, dann kommt es zur Personenwahl. Die von den Stadtwerke-Beschäftigten gewählten Personen waren zuvor vom alten Betriebsrat aufgestellt bis auf eine Ausnahme sind sie alle ver.di Mitglieder.
Die meisten Stimmen entfielen auf den amtierenden Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Gottschlich (699 Stimmen). Dem 17köpfigen Betriebsrat gehören ferner an: Gert Hundt (587, Sachbereichsleiter), Herbert Neuse ( 538, amtierender stellvertretender Betriebsratsvorsitzende), Stefan Ostertag (497, Betriebsschlosser), Sabine Leichsenring-Neuse (466, Materialdisponentin), Frank Kickert (454, Energieanlagenelektroniker), Karin Schrader (419, Gleichstellungsbeauftragte), Günter Warnke (417, Elektriker), Wilhelm Kamlage (394, Systembetreuer). Amelie Wargenau (391, Industriekauffrau), Heinz Horn (341, Autobusfahrer und Stadtbahnwagenführer), Marco Futterlieb (316, Betriebsschlosser), Jutta Kaltenborn ( 306, Sekretärin), Andreas Burggräf (261, Autobusfahrer und Stadtbahnwagenführer), Reinhard Wellenbrink (241, Referent), Hans-Joachim Weithöner (240, Stadtbahnwagenführer) und Wolfgang Ettrich (234, Gas-/Wasserinstallateurmeister).
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Wolfgang Gottschlich weiter den Vorsitz übernehmen. »Wir betrachten die Beschäftigten aller Stadtwerke-Unternehmen als eine gemeinsam handelnde Arbeitnehmerschaft. Deshalb werden wir uns auch in Zukunft für den gemeinsamen Betrieb einsetzen«, heißt es in einer Stellungnahme des Betriebsrates.