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Staatssicherheit in Bielefeld (01.03.2006)



Seit 26. Februar ist im Historischen Museum eine Wanderausstellung der »Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik« (BstU) zu sehen.

Die Wanderausstellung wurde bereist 1996 erarbeitet, um in den alten Bundesländern über die Arbeit der Staatssicherheit zu informieren. Sie war bislang in über 50 Städten zu sehen.

Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), erläutert die Struktur, die Methoden und die Wirkungsweise des MfS. An ausgewählten Beispielen wird das menschenrechtswidrige Vorgehen des MfS gegen Andersdenkende nachgezeichnet, die langfristigen Folgen dieser Unterdrückungspolitik werden sichtbar gemacht.

Auch in Bielefeld war die Stasi aktiv. Dies reichte von der Überwachung einreisender Unternehmensvertreter, wie bei der Firma DIX KG geschehen. 1987 und 1988 berichtete der inoffizielle Stasimitarbeiter »Günter Nickel« regelmäßig über Gespräche, die auf Parkplätzen und Raststäten mit Fahrern des Bielefelder Speditionsunternehmens Fehring hatte.

Kurios ist das in den Stasi-Unterlagen dokumentierte Angebot einer Bielefelder Dektei: Ein Mitarbeiter wollte zusammenarbeiten. Einen Tag später gab er gar seine persönlichen Daten telefonisch an das MfS weiter. Das DDR-Ministerium ging auf das Angebot jedoch nicht ein.

Aufgezeigt werden aber auch die rechtlichen Grundlagen und die Arbeitsfelder der Behörde der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Während der Ausstellungszeit stehen zwei fachkundige Mitarbeiter der Behörde den Besuchern für Informationen und Auskünfte zur Verfügung. Interessierte Besucher können Anträge zur Akteneinsicht in die Stasi-Unterlagen stellen. Bisher wurden aus Bielefeld knapp 2.000 Anträge an die BstU gestellt. In dreiviertel der Fälle ging es um Akteneinsicht.


Die Ausstellung ist bis zum 19. März im Historischen Museum, Ravensberger Park, zu sehen. Im Begleitprogramm zur Ausstellung findet am 16. März um 19 Uhr eine Vortragsveranstaltung statt. Thema: Erfahrungen beim Umgang mit den Stasi-Akten; Referentin ist Vera Iburg. Am 8. und 9. März sind Weiterbildungen für LehrerInnen geplant. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei