Die Wellen schlagen hoch (Teil 2)
Haase hingegen ist akut besorgt über das Rohrnetz im Bad. Vor kurzem trat in dem Wasserverteilsystem ein Leck auf, ein Teil des Wassers ist abgelaufen. Die undichte Stelle wurde notdürftig geflickt, dennoch würde eine ordentliche Reparatur über 15.000 Euro kosten: »Das Rohr liegt tief«. Haase hofft, dass dies nicht schon der Todesstoß für das Bad ist und die BBF die Reparatur übernimmt.
Bielefeld war schon immer eine Stadt mit einer hohen Baddichte. Vielleicht lag es daran, dass es wenig natürliche Alternativen gab. Heute denkt die Politik laut über einen Sennesee nach und dünnt gleichzeitig die noch vorhandene Bäderstruktur aus. Angefangen hatte der Niedergang eigentlich schon 1973 mit der kommunalen Neuordnung. Der Kreis Bielefeld wurde aufgelöst, die bis dahin selbstständigen Gemeinden wie beispielsweise Gadderbaum und Städte wie Brackwede und Sennestadt waren plötzlich Teil der Stadt Bielefeld. Die sah in dem jeweiligen Bad eben nicht mehr eine lokale Attraktion, sondern vor allem ein Zuschussgeschäft.
So verringerte die Stadt die Zahl der Bäder. Viele, wie in Schildesche, Brake oder auch am Kesselbrink, wurden geschlossen. Die BBF, seit 1997 zuständig, verfolgt die Strategie der Konzentration: Die Freibäder Hillegossen und Dornberg sollen in den kommenden zwei Jahren für über drei Millionen Euro saniert werden, während Gadderbaum sich mit 25.000 Euro Kostenbeteiligung seitens der BBF begnügen soll. Der Schwerpunkt liegt sowieso auf dem Wiesenbad, das mit Schwimmen allerdings nicht viel gemein hat: Es handelt sich eher Steh- und Plantschbad mit hohen Kosten und Eintrittspreisen.
Kontakt zum Verein Pro Bad Gadderbaum: Horst Haase, An der Rehwiese 32, 33617 Bielefeld, Telefon 0521. 14 771. Spendenkonto: Sparkasse Bielefeld, Konto 645 12 56