Webwecker Bielefeld: preise

Alles teurer (30.11.2005)



Die Stadtwerke erhöhen zum 1. Dezember ihre Preise für Erdgas und Fernwärme. Gas wird um netto 0,6 Cent pro Kilowattstunde (kWh) teurer. Das entspricht einer Preiserhöhung um 12,5 Prozent. Der Fernwärmepreis steigt um netto 0,5 Cent pro kWh und damit um durchschnittlich neun Prozent. Dies hat der Aufsichtsrat des Bielefelder Unternehmens beschlossen. Für den 1. Januar ist zudem eine Strompreiserhöhung um drei Prozent vorgesehen.

Nach der Preisanhebung zum 1. Dezember garantieren die Stadtwerke Bielefeld ihren Kunden bis Ende März 2006 nächsten Jahres stabile Gas- und Fernwärmepreise – dann allerdings könnte schon die nächste Erhöhungsrunde kommen. Die Stadtwerke haben die Erdgaspreise für die Bielefelder Haushalte zuletzt am 1. August 2005 um 0,3 Cent pro KWh angehoben.

Die Erhöhung des Gaspreises bedeutet für den durchschnittlichen Heizgaskunden der Stadtwerke Bielefeld mit einem Jahresverbrauch von 25.000 KWh eine monatliche Mehrbelastung von rund 14,50 Euro. Für den durchschnittlichen Fernwärmekunden, der einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh hat, bringt die Preiserhöhung eine Mehrbelastung von rund 9,70 Euro im Monat.

Die Energiepreise haben in den vergangenen Monaten stark angezogen. Dies hat sich auf auch die Heizölnotierungen ausgewirkt, die seit Jahresbeginn um über 40 Prozent angestiegen sind. An der Heizölpreisentwicklung orientieren sich zeitversetzt die Gasbezugskosten. Warum das so sein muss, konnte bisher noch niemand erklären. So sagen die Stadtwerke, die Bezugspreise seien bereits zum 1. Juli und zum 1. Oktober 2005 um insgesamt über 0,5 Cent pro KWh gestiegen. Eine weitere Erhöhung um mehr als 0,4 Cent pro kWh werde zum 1. Januar 2006 auf die Stadtwerke zukommen.

»Die Preiserhöhungen bei Erdgas und Fernwärme dienen nicht der Renditesteigerung unseres Unternehmens. Bereits bei den letzten Erdgaspreiserhöhungen im Januar und August 2005 haben wir die höheren Bezugskosten nicht vollständig an unsere Kunden weitergegeben«, versichern Wolfgang Brinkmann und Friedhelm Rieke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld. »Insgesamt gehen wir seit Jahresbeginn von einer Unterdeckung der Kosten in Höhe von 750.000 bis 800.000 Euro aus, die zu Lasten unserer Marge geht. Die Höhe der Bezugskostenbelastungen und die Margeneinbußen wurden durch ein Testat einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt«.

Mit einem Informations- und Förderprogramm in Höhe von 250.000 Euro wollen die Stadtwerke nun verstärkt für die »wertvoll gewordene Energie« sensibilisieren. Die Kampagne startet am 1. Dezember und geht bis Ende Februar 2006. Die Stadtwerke wollen ihre Kunden dabei unterstützen, durch gezielte Einsparmaßnahmen im Energieverbruach eine Kostenreduzierung zu realisieren.

Bei der Kampagne geht es um Raumwärme – aber auch um Einsparmaßnahmen beim Stromverbrauch. Dies wird ab Januar nochmals verstärkt nötig sein, denn auch die Strompreise wollen die Stadtwerke erhöhen. Gestiegen seien auch hier die Beschaffungskosten. »Die meisten Strom- und Erdgasversorger werden die Preise aufgrund der gestiegenen Bezugskosten zum 1. Januar 2006 anheben. Bezogen auf die gesamten Energiekosten eines Haushalts für Strom und Erdgas werden die Stadtwerke Bielefeld somit ihre günstige Wettbewerbsposition halten können«, ist Geschäftsführer Friedhelm Rieke optimistisch. Derzeit liegen die Stadtwerke Bielefeld bei den 50 größten Städten im bundesweiten Vergleich der Strom- und Erdgaspreise für Haushaltskunden auf einem guten siebten Platz.


Die Stadtwerke erhöhen die monatlichen Abschlagszahlungen ihrer Kunden für Erdgas und Fernwärme nach der Preiserhöhung nicht automatisch. Wer seine Abschläge jedoch anpassen möchte, um bei der Jahres-Endabrechnung größere Nachzahlungen zu vermeiden, sollte sich mit dem Kundendienst der Stadtwerke unter Telefon 05 21 / 51 – 43 91 in Verbindung setzen.