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Vor Vogelgrippe schützen (22.08.2005)



Die Vogelgrippe ist auf dem Vormarsch nach Europa. Seit Ende 2003 sind mehr als 100 Fälle bekannt, in denen sich Menschen in Asien mit dem tödlichen Grippevirus durch Kontakt zu infiziertem Geflügel angesteckt haben. Etwa 50 Personen sind bereits an dem Infekt gestorben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist zwar bisher nicht nachgewiesen worden. Doch die Gefahr einer sich ausbreitenden Epidemie besteht. Möglicherweise können sich Menschen durch den Verzehr von rohem Geflügel anstecken. »Puten- und Hähnchenfleisch sowie Eier grundsätzlich nur gut durchgegart verzehren«, lautet deshalb die wichtigste Empfehlung der Verbraucherzentrale NRW

Der akut grassierende Virustyp ist sehr aggressiv und hat sich neben Geflügel auch auf einige andere Tierarten – zum Beispiel auf Raubtiere und Katzen - übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch scheint bislang unwahrscheinlich. Erlangt das Virus jedoch durch genetische Veränderungen die Fähigkeit, sich an menschliche Zellen anzuheften, könnte eine effektive Übertragung von Mensch zu Mensch möglich sein. Dann kann es zu einer großflächigen, weltumspannenden Epidemie kommen.

Zwar besteht für Geflügelprodukte aus betroffenen Ländern auf dem deutschen Markt ein Importverbot. Da aber nicht völlig auszuschließen ist, dass Geflügel mit krankheitserregenden Keimen – zum Beispiel Salmonellen – belastet ist, muss bei der Zubereitung immer auf Hygiene und sorgfältiges Durcherhitzen geachtet werden. Rohes Geflügelfleisch, Fleischsaft oder Auftauflüssigkeit dürfen nicht mit anderen Lebensmitteln, vor allem nicht mit solchen, die roh verzehrt werden, in Berührung kommen. Hände, Arbeitsflächen und -geräte, die mit rohem Geflügel in Kontakt waren, sollten vor der Zubereitung anderer Lebensmittel gründlich gereinigt werden. Spül- und Wischlappen anschließend am besten auswechseln. Geflügel sollte immer bei 70 bis 80 Grad gut durchgegart werden.


Grippe-Impfung für Asienreisende

Das Auswärtige Amt hat bislang keine Bedenken gegen Reisen in die betroffenen Länder China, Indonesien, Japan, Kambodscha, Laos, Südkorea, Thailand, Malaysia, Vietnam sowie die Regionen Sibirien, Zentralasien und Ural. Denn eine Übertragung der Geflügelpest auf Menschen ist äußerst selten und betrifft bisher überwiegend Personen mit intensivem Kontakt zu kranken Tieren. Allerdings ist derzeit noch kein Impfstoff zugelassen, der Menschen hundertprozentig vor einer Ansteckung schützt. Dennoch wird Personen, die in die betroffenen Regionen reisen, eine Influenza-Schutzimpfung empfohlen. Dadurch wird zwar kein Schutz gegen die Vogelgrippe aufgebaut. Doch es sollte jede Möglichkeit genutzt werden, um eine gleichzeitige Infektion mit Vogelgrippe- und Grippe-Viren zu vermeiden. Sonst besteht die Gefahr, dass ein neues, noch gefährlicheres Virus entsteht. Achtung: Eine Influenza-Schutzimpfung bietet erst nach etwa zwei Wochen den vollen Schutz.

Reisende sollten den Besuch von Geflügel- und Vogelmärkten in betroffenen Regionen aus ihrem Programm streichen. Wer nicht sicher ist, dass Geflügelprodukte gut durchgegart sind, sollte lieber darauf verzichten. Es dürfen keine Geflügelprodukte, Eier, unbehandelte Jagdtrophäen und Vogelfedern, selbst nicht in kleinsten Mengen, aus den betroffenen Ländern mitgebracht werden. Erhöhte Vorsicht ist auch für Trekking-Touristen angesagt, die auf dem Land auf Bauernhöfen übernachten.