Einschreibegebühren für Bielefelder Hochschulen kommen
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat sich die rot-grüne Landesregierung weitgehend auf die Einführung so genannter Einschreibegebühren verständigt. 50 Euro pro Semester sollen ab dem Sommersemester 2003 auch Bielefelds Studierende zahlen, Langzeitstudierende 500 Euro. Auf Nachfrage des AStA der Universität Bielefeld wurden die Pläne in der Düsseldorfer Staatskanzlei dementiert, Unirektor Klaus Timmermann bestätigte aber, dass die Vorschläge ernsthaft diskutiert würden. Durch die zusätzliche Kostenbeteiligung seitens der Studierenden will das Land NRW einen Teil der 90 Millionen Euro einnehmen, die als Sparziel im Bildungsbereich für die nächsten drei Jahre angegeben werden. Studentische Vertreter aus ganz NRW verurteilten in den vergangenen Tagen die Sparpläne als »soziale Selektion«. Tobias Baumann vom AStA der Universität Bielefeld sprach gegenüber dem WEBWECKER BIELEFELD von einem »geplanten Verstoß gegen das Grundrecht auf Bildung«. Für ihn sind die Einschreibegebühren »versteckte Studiengebühren«. Erst am 26. April hatte der deutsche Bundestag beschlossen, dass »das Studium bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss und das Studium in einem konsekutiven Studiengang, der zu einem weiteren berufsqualifizierenden Abschluss führt, studiengebührenfrei« sei. Bereits 1999 hatte das Land Niedersachsen 100 DM Verwaltungsgebühr eingeführt, NRW scheint jetzt nachziehen zu wollen. Der AStA der Universität ruft alle Studierenden zu einer Vollversammlung am Donnerstag, 16. Mai um 13 Uhr im Audimax auf.