Ab in die Tonne (Teil 3)
Der Umweltbetrieb verspricht, dass für die Verbraucher keine zusätzlichen Kosten entstehen. Wer bei der vierwöchigen Abholung bleibt, darf sich die Tonnengröße aussuchen. In diesen Tagen erhalten rund 8.000 Bielefelder Hauseigentümer, die nun in der ersten Phase im September ihre Tonnen bekommen, Post vom Umweltbetrieb. Darin allerdings steht kein Wort, dass sich die Tonnengröße wählbar ist. Vielmehr bestimmt der Umweltbetrieb eine der drei Tonnengrößen von 240 Liter, 660 Liter und 1100 Liter: »Die von uns für Ihr(e) Grundstück(e) vorgesehene Behältergröße orientiert sich an der Zahl der jeweils dort gemeldeten Einwohner«, heißt es in dem Schreiben. Auf Nachfrage beim Umweltbetrieb wird dort aber versichert, dass ohne Mehrkosten auch die größte Tonne geordert werden kann.
Haben Mieter Probleme mit der vom Vermieter georderten Tonnengröße, sollen sie sich an den Vermieter wenden. Der muss dann seinerseits Kontakt mit dem Umweltbetrieb aufnehmen. Stellt sich nach den ersten Abholungen heraus, dass die Tonnengröße nicht passt, tauscht der Umweltbetrieb auch noch um. Hier führt der Weg aber auch wieder über den Hauseigentümer, der sich mit dem Umweltbetrieb in Verbindung setzen muss. Wer Angst hat, dass sein Nachbar die eigene Tonne missbraucht, kann sogar eine abschließbare bestellen. Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich: Die gemeinsame Tonne mit dem Nachbarhaus.
Teurer wird es für die Gewerbetreibende, Freiberufler, Vereine die nicht an die städtische Müllabfuhr angeschlossen sind, sondern von einem anderen Anbieter ihren Restmüll entsorgen lassen. »Diese Trittbrettfahrer werden nun aussortiert«, sagt Solscheid. Bisher konnten sie ihr Papier ebenfalls an die Straße legen. Diese Gewerbetreibenden würden nun eine eigene Tonne erhalten und dafür extra zahlen.
Im umgekehrten Fall bleibt alles beim Alten: Angenommen, in einem Haus wohnen vier private Mieter und im Erdgeschoss ist ein kleiner Gewerbebetrieb. Alle lassen durch die Stadt den Müll entsorgen. Sie haben gemeinsam eine 1.100 Liter Restmülltonne. Dann haben sie auch gemeinsam Anspruch auf eine 1.100 Liter Papiertonne, ohne das für den Gewerbebetrieb Extrakosten entstehen. Der Umweltbetrieb formuliert es so: Alle nicht-privaten Nutzer erhalten das Papiertonnenangebot »in dem Umfang, in dem sie an die Restmüllabfuhr angeschlossen sind«, erklärt der Umweltbetrieb. Was mengenmäßig darüber hinausgeht, muss aber in jedem Fall vom Gewerbebetrieb extra bezahlt werden.
Der UWB hat eine Info-Hotline unter Tel. 05 21/ 51 57 57 für alle weitergehenden Fragen eingerichtet.
Auf den Seiten von www.umweltbetrieb-bielefeld.de können Sie einsehen, ob ihre Straße von der ersten Umstellungsphase im September 2005 betroffen ist.