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WHO schlägt Alarm (06.07.2005)






Allergien wie Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis haben in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Darum hat die WHO den 8. Juli zum Welt-Allergie-Tag ausgerufen: Öffentlichkeitsarbeit gegen die »Epidemien des 21. Jahrhunderts«.

Der 8. Juli wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO jüngst zum Welt-Allergie-Tag ausgerufen, um die »Epidemien des 21. Jahrhunderts« ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Denn allergische Krankheiten wie Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis haben in den vergangenen Jahrzehnten national und international dramatisch zugenommen. Jeder vierte Deutsche reagiert inzwischen allergisch auf diverse Pollen, weltweit sind es etwa 22 Prozent der Bevölkerung.

Die Zahl der Asthma-Patienten liegt weltweit inzwischen bei geschätzten 300 Millionen, in Deutschland sind über vier Prozent der Erwachsenen und sechs Prozent der Kinder an Asthma erkrankt, das überwiegend von Allergien ausgelöst wird. Die Wissenschaft ruft nach deutlich mehr Mitteln, um die »Allergenkarenz« und die präventive Wirkung schützender Faktoren zu erforschen.


Allergien, Kosten, Nerven

Abgesehen von den Einschränkungen, dem Medikamentenverbrauch und täglichen Generve, das Allergiekranke zu ertragen haben, verursachen allergische Erkrankungen der Volkswirtschaft saftige Kosten: Die jährlichen Gesamtkosten, die etwa vom Heuschnupfen verursacht werden, liegen bei 16 Milliarden Euro, bei Asthma sind es rund 10 Milliarden Euro allein in den USA. Trotz dieser alarmierenden Zahlen sei das Problembewusstsein der Öffentlichkeit in Sachen Allergien gering, beklagt die World Allergy Organization (WAO). Es fehle an Informationen, wie Allergien vorzubeugen sei und Erkrankte den Verlauf ihrer Allergie mildern könnten.

Ärzte, Psychologen, Pädagogen und Patientenorganisationen sind dabei, Schulungsprogramme und Infomaterial für Patienten und für Gesunde zu entwickeln. Denn nur wer möglichst viel über allergische Krankheiten weiß, könne ihnen vorbeugen oder seine Lebensqualität allen Einschränkungen zum Trotz erhalten. Doch Patentrezepte für den Umgang mit Allergien gibt es nicht.

Auftreten, Erscheinungsbild und Ausprägung allergischer Erkrankungen sind individuell, die Auslöser selten nachzuvollziehen. Das Immunsystem spielt verrückt. Bei einer Allergie erkennt das Abwehrsystem bestimmte, ansonsten möglicherweise völlig harmlose Stoffe wie Blütenpollen, Hausstaub oder Bestandteile von Nahrungsmitteln als gefährlich und setzt einen Abwehrprozess in Gang. Die Neigung zu solchen Reaktionen ist wahrscheinlich angeboren.


Nieder mit dem Putzfimmel

Besonders hygienische Lebensverhältnisse scheinen die Entstehung von Allergien im Kindesalter zu begünstigen. Diese Vermutung lässt sich aus der Beobachtung ableiten, dass Allergien in Regionen mit einfacheren hygienischen Standards deutlich seltener auftreten. Je hygienischer der Haushalt, desto anfälliger sind seine Bewohner für Allergien – nieder mit dem Putzfimmel.

Bekannt ist auch, dass die zunehmende Luftverschmutzung nicht nur die Atemwege anfälliger macht, sondern auch das allergieauslösende Potential der Pollen erhöht. Inzwischen betreffen Pollenallergien mehr Stadt- als Landbewohner. Die weltweite Klimaerwärmung führt zudem bei vielen Pflanzen zu deutlich früheren, längeren und pollenreicheren Blühphasen als noch vor wenigen Jahrzehnten. Heuschnupfen-Patienten leiden früher und länger an juckenden Augen und verstopfter Nase. Pollenkalender und Infoportale, die auch im Internet in großer Zahl vertreten sind, geben sachdienliche Hinweise.


Info: www.allergie-service.de www.gesund.co.at www.luft-zum-leben.de www.gesundheitspower.de/linkcenter/krankheiten/allergien.htm www.gesundheitswerkstatt.de/1080.0.html www.infoquelle.de/Gesundheit/Tipps/Adressen/Selbsthilfegruppen.php www.die-reisemedizin.de/data/tipps/allergien.xml

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