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Polizeieinsatz wegen Lärm (29.06.2005)



Im Herforder Jugendzentrum ›FlaFla‹ kam es in der Nacht zwischen dem 24. und 25. Juni zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Grund war die Beschwerde einer Nachbarin über Ruhestörung. Im FlaFla waren an diesem Abend rund 50 Personen versammelt, die in der Kneipe und im Innenhof des Jugendzentrums feierten. Im Innenhof brannte auch ein kleines Lagerfeuer, um das einige Partygäste saßen und trommelten.

Seit 20 Jahren beschwert sich eine Nachbarin über den Lärm des Jugendzentrums an der Eimterstrasse. Das ist als Haus der offenen Tür konzipiert und existiert weitestgehend in Selbstverwaltung, so werden alle Entscheidungen in einer Hausversammlung getroffen.

Zwischen dem Jugendzentrum und der Polizei gibt es deswegen Absprachen. Diese brach die Polizei aus Sicht der FlaFla-MitarbeiterInnen in dieser Nacht: Zehn Polizeibeamte seien »gegen den erklärten Willen der Betreiber« in den Innenhof eingedrungen und seien »ohne Erklärungen oder Vorwarnungen, mit Pfefferspray auch gegen unbeteilgte Gäste« vorgegangen.

Zwei Mitarbeiter des Jugendzentrums wurden in Gewahrsam genommen, weil sie ihre Personalausweise nicht dabei hatten. Auf der Polizeiwache mussten sichnach Berichten des FlaFla die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter splitterfasernackt ausziehen, bei offen stehenden Türen. Eine Erklärung hätten weder die Inhaftierten noch die FlaFla-Mitarbeiter, die sich auf der Wache um Vermittlung bemühten, erhalten.

»Uns ist unerklärlich, wie es zu diesem Vorgehen der Polizei kommen konnte«, erklärte eine Sprecherin des Fördervereins des Jugendzentrums und kündigte an, sich um vermittelnde Gespräche zu bemühen, damit sich so ein Vorgehen nicht wiederholt.