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Licht Einfall Lokal in der Stadtbibliothek (08.06.2005)





Christa Niestrath thematisiert in ihrer Arbeit »kressmann taylor« Erinnerung



›Licht Einfall Lokal‹ ist das Thema von insgesamt vier Projekten des ›frauenkunstforums-owl‹ (fkf) in diesem Jahr. Am Dienstag wurde Lokal 1 eröffnet. Lokal 1 wird bis zum 2. Juli in der Zentralbibliothek in der Wilhelmstraße zu sehen sein – begleitet von Kunstaktionen. Künstlerinnen sowie Wissenschaftlerinnen verschiedener Disziplinen thematisieren in Lokal 1 den Ort Bibliothek. Ein Blick auf die Biblithek ist der eines Zeitspeichers, schlicht weil dort über eine lange Zeit, die Stadtbibliothek besteht fast 100 Jahre, Bücher gesammelt wurden. Es handele sich auch um eine »realisierte Utopie«, ganz im Sinne Michel Foucaults. Denn in der Bibliothek stehe sonst Unvereinbares nebeneinander, erklärt das fkf.

37 Beteiligte präsentieren Buchobjekte, Bilder, Installationen, Videoinstallation, Texte, Musik, »Lese-Inseln« sowie Postkarten mit dem Motto »Worte an Orte tragen«. Auf Postkarten gedruckte Texte oder Gedichte zwölf regionaler Autorinnen sind an unterschiedlichen Orten zu entdecken, zu erwerben und zu verschicken.

Eine Informationsbox im Zentrum der Bibliothek gibt einen Überblick über die Standorte der Kunstobjekte und Kunstaktionen. Als Orientierungshinweis hat das fkf zusätzlich überall dort Markierungen mit der Jubiläumszahl 100 angebracht.

Ein Ausstellungsteil, die acht Fenster der Aussenfassade zur Herforder Straße mit großformatigen, durchscheinenden Textbildern, ist auch nachts sichtbar; Es sind Texte und Gedichte historischer und zeitgenössischer Autorinnen der Region zu sehen, zu lesen, unter anderem von Josefa Metz, Herta König und Karin Irshaid.

Die Idee von Lokal 1 wird sich an den anderen drei Orten der Lokal-Reihe fortsetzen: Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Pädagoginnen aus der Region nehmen konkrete Orte zum Ausgangspunkt von Recherche, künstlerischen Eingriffen und Aktionen. Vertraute sowie ungewohnte Lokalitäten sollen so ins Licht künstlerischer u. wissenschaftlicher Auseinandersetzung ge- beziehungsweise verrückt werden.


Beschreibungen einiger Künstlerinnen und ihrer Kunstobjekte:

Renate Kastner: Titel: »Buch über Bücher«, 60 Jahre nach Kriegsende als Erinnerung an den Anfang - die Bücherbrennung 1933, Objekte aus Papier und Spiegelmetall

Barbara Davis: »Beurteile ein Buch nicht nach seinem Deckel?«
Im Englischen gibt es das Sprichwort »Man soll ein Buch nicht nach seinem Deckel beurteilen«. Eine Warnung, sich nicht von Oberflächlichkeiten oder äußeren Eindrücken, von dem, wie etwas aussieht, täuschen zu lassen. In diesem Projekt aber ist das Sprichwort umgedreht: Es geht um die Buchdeckel.

Uta Baltschun: »Buchrücken 6 Variationen«. Serie aus sechs Arbeiten mit skripturalen, graphischen und statischen Elementen. Die Bilder stehen im Dialog mit ihrer räumlichen Umgebung.