Alte Arminen rocken auf (Teil 2)
Auf der circa 1.200 Quadratmeter großen Fläche ist ein großes Fußballfeld inszeniert. Objekte, Fotos, Dokumente, Hörstationen und Videoinstallationen helfen dabei, der Fußballabteilung des Vereins von seinen Kindertagen bis hin zur Gegenwart näher zu kommen. Daten gibt es zu Hauf, spannende Objekte wie uralte Fußballschuhe auch. Und auf lebensgroßen Bildern sind einige Mannschaften des DSC zu sehen, so auch die Siegermannschaft der Fußballmeisterschaft 1923.
Nun sollten sich alle Fans exakt zwölf Monate vor dem wahrscheinlichen Abstieg in die zweite Liga, noch einmal an ihrem DSC berauschen, und sei es, indem sie in der Ausstellung vor sich hin schwelgen. Denn die Zukunft des Vereins mit der Tradition im Fahrstuhlfahren ist ungewiss, der Pfeil im Lift zeigt mal wieder nach unten. Eine punktemäßig magere Rückrunde verflechtet sich da mit dem Weggang des smarten Uwe Rapolder. Der neue Trainer Thomas von Heesen ist ein besserer Geschäftsführer denn Trainer, so dass er über kurz oder lang sein neues Amt wieder abgeben wird.
Mit Ernst Middendorp steht Armina kurz vor der Verpflichtung eines ehemaligen Arminen als neuem Team-Manager. Er würde dann wohl auch, zunächst in der zweiten Reihe, als Trainer zur Verfügung stehen, wenn es in der Saison 2005/2006 schlecht läuft. Middendorp jedoch, so ziemlich das glatte Gegenteil zu Rapolder, ist in Bielefeld umstritten, war er hier in den 80ern und 90ern doch schon zweimal insgesamt sechs Jahre Trainer. Ein Arbeiter, der wenig Charme verbreitet und dem, ähnlich wie Matthias Sammer, ein Lächeln keine Freude zu bereiten scheint. Arminias Lösung für die Zukunft grenzt so gesehen schon an Inzest. Ein Zukunftskonzept jedenfalls sieht anders aus. Um so schöner, dass es die Erinnerungen gibt.
Die Ausstellung ist am Kesselbrink noch bis zum 31. Juli zu sehen. Öffnungszeiten täglich von 9 bis 21 Uhr, außer Montags und Donnerstags von 9 bis 18 Uhr