Ein-Euro Jobs bringen keine Arbeitsplätze (Teil 3)
Und sie berichtet von einigen kleineren Einrichtungen in Bielefeld, die bewusst keine Ein-Euro-Jobber einstellen, und dies obwohl sie bereits unter Druck gesetzt wurden. Denn hier und da habe die Stadt bereits anklingen lassen, dass sie beim nächsten Abschluss der Leistungsverträge ihre eigenen Interessen einbringen will. Kann sein, dass es dann heißt: Entweder Ein-Euro-Jobs einrichten oder kein Geld mehr von der Stadt. Sopp jedoch ging darauf nicht ein. Er blieb dabei, dass »Ein-Euro-Jobs ein kurzfristiger Einstieg sind, nach denen es dann weiter gehen müsse«, also ein besserer zweiter Arbeitsmarkt geschaffen werden soll.
Immerhin ist der Dialog eröffnet. Ohne Thomas Sopp als Personalchef, der sich mutig und professionell den Diskutanten stellte, die ihn ob er wollte oder nicht sehr wohl als personifizierten Irgendwie-Gesamtverantwortlichen der Ein-Euro-Jobs sahen, wäre der Gesprächsfaden nicht so spannend verlaufen. Die rund 60 Teilnehmer an der Konferenz erlebten eine lebendige Diskussion, in die sie sich auch selbst einbrachten. Fazit: Die kritische Masse ist da, von den Gewerkschaften über die kirchlichen Träger bis hin zu Betroffenen und Politikern. Eigentlich wissen alle, dass das, was mit den Ein-Euro-Jobs als Botschaft verkauft wurde, nämlich die Schaffung neuer Arbeitsplätze, eine leere Phrase ist. Doch von der Erkenntnis zur Verweigerung bis hin zur Schaffung gerechter Alternativen ist es wie immer ein weiter und reichlich ungewisser Weg, auf dem gar zu viele gerne im Graben liegen bleiben.