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Erdgas im Tank (02.02.2005)






Die Bundesregierung hat den Kraftstoff Erdgas bis zum Jahr 2020 von der Mineralölsteuer befreit. Das macht ihn traumhaft günstig. Bielefelder Stadtwerke-Kunden könnten zudem ein Jahr lang umsonst tanken. Tipps für den Umstieg aufs Erdgasauto.

(aigiko) Für den Erdgasantrieb sprechen Vorteile für die Natur und die Lebensqualität künftiger Generationen. Erdgasfahrzeuge pusten deutlich weniger Kohlenmonoxid, Stickoxide, höhere Kohlenwasserstoffe und Kohlendioxid in die Welt. Außerdem soll es noch Jahrhundert-Vorräte an Erdgas geben, wenn die letzte Mineralölquelle längst versiegt ist. Viele Energieversorger fördern den Umstieg aufs Erdgasauto mit Tankgutscheinen.

Großzügig im bundesweiten Vergleich ist das neue Förderprogramm für Erdgasfahrzeuge, das die Bielefelder Stadtwerke zum Jahresbeginn gestartet haben. Kunden, die ein erdgasbetriebenes Fahrzeug neu anschaffen oder ihr Auto umrüsten lassen, können ein Jahr lang kostenlos Erdgas tanken. Voraussetzung für die Teilnahme am Förderprogramm ist, dass die für den Erdgasbetrieb notwendigen Einrichtungen oder die Umrüstung vom TÜV geprüft und in die Fahrzeugpapiere eingetragen sind. Anträge für die Förderung nimmt Volker Gervers, Mitarbeiter des Fachbereichs Marketing und Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Bielefeld unter der Telefonnummer 51-7443 entgegen.


Erst rechnen, dann sparen

An der Tankstelle der Stadtwerke Bielefeld kostet ein Kilo stark komprimiertes Erdgas 59 Cent, was einem Benzinpreis von rund 46 Cent und einem Dieselpreis von etwa 52 Cent pro Liter entspricht. Trotz dieses Spareffekts sind in Bielefeld bislang keine 200 Autos mit Erdgas unter-wegs. Bundesweit sind es nach Angaben der NRW-Landesregierung rund 20.000.

Verantwortlich für die Zurückhaltung der Autofahrer ist zum Beispiel der Preis für einen Erdgas-betriebenen Neuwagen. Je nach Typ und An-bieter sind bis zu 5.000 Euro mehr zu berappen. Die Umrüstung des eigenen Wagens, die mehrere Fachbetriebe in der Region anbieten, rech-net sich nach etwa 30.000 Kilometern. Außerdem haben Erdgasautos zwei Tanks, weil der Fahrer im Notfall auf Benzin oder Diesel umschalten können muss. Der Zusatztank drückt auf die Leistung. Unter 80 PS lohnt sich die Umrüstung deshalb kaum. Gleichzeitig kommt man mit Erd-gas nicht so weit, wie mit herkömmlichem Sprit, muss also öfter an die Zapfsäulen einer der bislang etwa 530 Erdgastankstellen in Deutsch-land.

Ob der gewünschte Spareffekt ohne Abstriche an Schnelligkeit und Bequemlichkeit eintritt, lässt sich auf der Website www.erdgasfahrzeuge.de in einem Rechner prüfen. Unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums bietet die Erdgas-Lobby auf dieser Seite auch Informationen zur Technik, Förderprogrammen für umstiegsbereite Unternehmen und einen Tankstellen-Finder. Umstei-gern bietet die Förderung der Bielefelder Stadtwerke einen zusätzlichen Anreiz. Sie erfolgt über eine persönliche, nicht übertragbare Erdgas-Tankkarte mit individueller PIN-Codierung. Die Karte ist an der Tankstelle der Westfalen AG in an der Eckendorfer Straße gültig, dort befindet sich die Erdgas-Zapfanlage der Stadtwerke. Die Gültigkeit ist auf ein Jahr und einen Gegenwert von 2.000 Euro beschränkt.

Zum Ausdrucken hier noch die Broschüre des Trägerkreises der Kampagne Erdgasfahrzeuge, der sich aus Anbietern der Gaswirtschaft, Auto-mobilherstellern, Vertretern der Mineralölindustrie, des Bundesumweltministeriums und des ADAC zusammensetzt: als PDF-Dokument (552 kB)

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