»Alt sind nur die Anderen« (02.02.2005)
Die Veranstaltungsreihe Die Zukunft hat schon begonnen startet am 9. Februar mit einem Vortag der Zeit-Journalistin und Buchautorin Elisabeth Niejahr. Die neue Reihe thematisiert den demographischen Wandel, der nicht nur Bielefeld in den kommenden Jahrzehnten bevorstehen wird. Die Reihe wurde vom Projekt Demographische Entwicklung und der VHS ins Leben gerufen. Die drei Aspekte Wirtschaft, Soziales und Gesundheit sollen dabei durch ExpertInnen durchleuchtet werden.
Elisabeth Niejahr hält die Warnungen vor einem »Krieg der Generationen« für falsch. Erstens glaubt sie, dass die Verteilungskonflikte in Zukunft durch den demographischen Wandel stärker werden, aber meistens innerhalb, nicht zwischen den Generationen ausgetragen werden. Zweitens sind ihr diese Warnungen zu fatalistisch. Auch wenn viele demographischen Veränderungen absehbar sind: Wie im gealterten Deutschland gelebt wird, sei nicht festgeschrieben, sondern liege bei jedem Einzelnen.
Wie wird sie aussehen, die Republik der Alten? Allein in Deutschland wird in zwanzig Jahren wenn die Babyboomer in die Jahre kommen mehr als die Hälfte der EinwohnerInnen älter als fünfzig sein. Veränderungen, wie längere Lebensarbeitszeiten und ein niedrigere Rente, sind absehbar.
Aber mit der grauen Revolution kann sich auch mehr verändern: Neue Lebenskonzepte, verschobene soziale Unterschiede durch eine Erbengesellschaft, gar ein anderes Verhältnis zwischen armen und reichen Ländern. Vieles ist möglich.
Wir werden anders leben, anders denken, anders essen, vielleicht auch anders wählen und anders lieben, wenn Deutschland in die Jahre kommt, egal wie alt wir jetzt sind, ist sich Niejahr sicher. Dies sind auch die Schwerpunkte des Vortrags und der damit verbundenen Diskussion, die von Susanne Tatje moderiert wird.
Die Vortragsveranstaltung »Alt sind nur die Anderen« mit der Zeit-Journalistin und Buchautorin Elisabeth Niejahr findet am Mittwoch, 9. Februar, 20 Uhr, im Murnau Saal der Ravensberger Spinnerei statt