Unterschriften gegen drohende Hortschließungen (22.12.2004)
Die Gewerkschaft ver.di, der Stadtelternrat und die Elterninitiative Auf dem Rennplatz, sammeln für den Erhalt der in Bielefeld zur Zeit vorgehaltenen 957 Hortplätze, davon 480 in kommunaler Hand, Unterschriften. Sie wollen verhindern, dass Hortgruppen geschlossen werden.
Die Hortplätze sind in Gefahr, weil zur Zeit die offene Ganztagsgrundschule ausgebaut wird. In NRW sind in diesem Schuljahr bereits 35.000 Kinder in über 700 Grundschulen in einer solchen Grundschule, die ein Nachmittagsangebot bereithält. In Bielefeld begannen im Schuljahr 2003/2004 zwei Schulen, inzwischen sind es elf.
Im Schnitt sollen bis zum Jahr 2007 ein Viertel aller Grundschulen ein Ganztagsangebot haben. Dies bedeutet, dass das Land und die Kommune die Fördermittel für Horte spätestens 2007 runterfahren wird. Zwar gibt es zur Zeit noch politische Bekenntnisse für die Horte, doch inzwischen hat auch die CDU, lange Zeit Gegner eines Nachmittagsangebots, umgeschwenkt. ver.di steht den offenen Ganztagsgrundschulen skeptisch gegenüber: Sie dürften nur ein zusätzliches Angebot zu den bestehenden Hortplätzen sein, da die aktuellen Standards der Schulen bis in den Nachmittag denen der Horte nicht genügten.
So bestehe eine Hortgruppe aus 20 Kindern, die von einer Vollzeitkraft betreut werden. In der offenen Ganztagsschule werden dagegen 25 Kinder von einer Halbtagskraft betreut, erklärt ver.di Bielefeld. Die Hortangebote reichen bis zum 14. Lebensjahr, während die Nachmittagsbetreuung in der Grundschule nach der 4. Klasse, also mit dem 10. Lebensjahr, zu Ende sind.
Die gesammelten Unterschriften sollen Oberbürgermeister Eberhard David sowie der NRW-Ministerin für Schule, Jugend und Kinder übergeben werden, um der Forderung zum Erhalt der Hortplätze in der Stadt Bielefeld Nachdruck zu verleihen.