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Tango am Teuto (Teil 2)



Ausführlich weist der Veranstaltungsteil auf Workshops, Tanzsalons und Bälle in ganz Europa hin. »Mit geschätzt 30.000 Beteiligten ist die deutsche Tangoszene klein, aber sehr mobil«, berichtet Herzog und verweist auf Berlin als eines der größten Zentren.


Mix aus Lifestyle und Design

Den dritten Teil des Magazins, »den Lieblingsteil vieler Leserinnen und Leser« bestimmen Anzeigen. Tango-Kreuzfahrten in die Karibik sind hier zu finden, große Bälle und kleine »Milongas«, wie Tango-Tanzabende in Fachkreisen genannt werden. Dazu kommt ein bunter Mix an Lifestyle und Tangodesign von Kunst und Mode über Tanzschuhe bis zur handgetöpferten Tango-Kaffeetasse.


<b/>Vom Schmuddelkind zum Salontanz

Die Anfänge des Tangos gestalteten sich weitaus weniger extravagant. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte politisch blinder Fortschrittsglaube Argentiniens Hauptstadt in ein Armenhaus verwandelt. Sieben Millionen Argentinier, aus dem Umland vertriebene kreolische Landarbeiter und aus Europa eingewanderte Glückssuchende, teilten sich um 1910 die Elendsviertel am Stadtrand von Buenos Aires. Die traurigen Lieder des Tangos, musikalisch gespeist aus schwarzen, kreolischen und europäischen Einflüssen, brachten Hoffnung ins Leben der gesellschaftlich Verdammten.


Tabus werden gebrochen

Verachtet von der argentinischen Oberschicht brach der neue Tanz das Tabu körperlicher Nähe von Mann und Frau: In den Kneipen und Bordellen der Vorstadt rieben sich Männer und Frauen auf der Tanzfläche, drehten sich eng umschlungen und sangen Lieder von Schmerz und Rache. Erst als die Pariser Bohème, gefolgt von allen europäischen Metropolen, das argentinische »Schmuddelkind« adoptierte und stilistisch entschärfte, kehrte der Tango als Modetanz auch in die feinen Salons von Buenos Aires zurück.


Individualität, Reflexion und Ästhetik

»Über Rock ‘n‘ Roll und Flower Power hätte die Welt den Tango fast vergessen«, sagt Olaf Herzog. »Aber in den Achtzigern kehrte das Original als Tango Argentino nach Deutschland zurück, musikalisch und künstlerisch um viele Facetten bereichert.« Heute prägt das so genannte Bildungsbürgertum die europäische Tango-Szene. Ein Medium, das Individualität, Reflexion und Ästhetik bietet, wird hier immer Freunde finden. Die Zukunft der »Tangodanza« sieht rosig aus.

Siehe auch www.tangodanza.de

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