Wozu im Sommer Bungee springen, wenn man im Winter Radfahren kann? Sicher ankommen bei Dunkelheit, Kälte und Nässe: Tipps fürs Radfahren im Winter.(aigiko) Grenzerfahrungen im Straßenverkehr machen Radfahrerinnen und Radfahrer das ganze Jahr hindurch, doch auch und besonders in der lichtarmen Jahreszeit. Abgesehen von unberechenbaren, unangemessen schnell oder unsicher fahrenden motorisierten Verkehrsteilnehmern kann allein schon eine winterlich nasse Fahrbahn für Nervenkitzel sorgen. Gegen die erhöhte Rutschgefahr hilft nur vorausschauendes Fahren und Abstand halten. Denn nur dieser Fahrstil ermöglicht, rechtzeitig das Tempo zu drosseln und maßvoll zu bremsen.
Frischer Schnee und die gemeine FrostfalleEine pulvrig frische Schneedecke bereitet Radlern wenig Probleme. Gefährlich kann es werden, wenn sich unter der frischen Schicht überfrorene Stellen verbergen. Auf einer geraden Bahn können Radfahrer hier noch vorsichtig bremsen. Sollten einem die Rutschfelder in der Kurve begegnen, empfiehlt es sich, weder zu bremsen noch zu treten, sondern möglichst ohne Lenkbewegungen auszurollen, um die Kontrolle übers Rad nicht zu verlieren.
Ist ein Radweg weder gestreut noch geräumt, sind Radler nicht verpflcihtet, ihn zu benutzten. Der ADFC empfiehlt beispielsweise, hier auf die Fahrbahn auszuweichen, wobei allerdings die ausgeprägten Unberechenbarkeiten des winterlichen Straßenverkehrs verstärkt zu berücksichtigen sind. Helle, reflektierende Kleidung kann helfen, von anderen Verkehrsteilnehmern früh wahrgenommen zu werden.
Das Rad winterfest machenZur Vorbereitung des Fahrrads für den Winter: Breite Reifen mit ausgeprägtem Profil bieten im Schmuddelwetter besseren Grip. Weniger Luftdruck auf den Reifen kann die Bodenhaftung zusätzlich erhöhen, bietet scharfkantigen Gegenständen auf der Fahrbahn aber auch leichteren Zugriff auf den Pneu. Schutzbleche schützen Rad und Kleidung vor spritzendem Schneematsch. Streusalz greift den Rahmen und die Bauteile an. Darum tut auch dem Rad eine gelegentliche Wäsche mit warmer Seifenlauge gut. Korrosionsempfindliche Teile lassen sich mit Pflegewachs schützen.
Bei Bedarf den Profi hinzuziehenBeim Wintercheck des Fahrradhändlers werden beispielsweise Beleuchtung und Reflektoren geprüft. Wer im Winter regelmäßig Rad fährt sollte sich auf diese einmalige Prüfung nicht verlassen, sondern alle paar Tage einen prüfenden Blick auf den Drahtesel werfen. Die Bremsen müssen optimal eingestellt sein und bei Bedarf kräftig zupacken können. Zu beachten ist, dass Felgenbremsen bei Nässe einen längeren Bremsweg haben. Die Bremszüge sollten gut eingefettet sein, damit sie nicht einfrieren oder vom Kondenswasser angegriffen werden können. Auch die Kette muss gefettet werden, weil sie am meisten Nässe und Schmutz abbekommt. Auch Gangschaltung und Klingel freuen sich über ein paar Tropfen Kettenfett.
Beim fachgerechten Wintercheck sollten alle Teile auf Funktion und Verschleiß geprüft werden, Lichtanlage und Luftdruck angepasst, Schaltung, Bremsen und Lagerungen getestet und bei Bedarf nachgestellt werden. Sorgfältige Fahhradwerkstätten fetten noch Sattelstütze und Lenkervorbau, zentrieren die Laufräder und ziehen Schrauben nach. Alle Schäden sollten protokolliert und größere Schäden erst nach Rücksprache repariert werden, denn ihre Behebung wird in der Regel zusätzlich berechnet.
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