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Kultfest bei den Externsteinen (Teil 2)






Johannes lässt den Blick schweifen, erzählt dann aber von Karl dem Grossen, der den Ort damals zerstörte und von den drei Grotten, die sich im Innern der Felsen befinden. Ein Kommunikationsmedium sollen die Externsteine neben einem wissenschaftlich nachgewiesenen Krematorium auch schon gewesen sein. Dazu wurde angeblich ein Feuer mit ca. 500 Grad Celsius im Innern der größten Grotte entfacht, um mittels Lichtstrahlen, die über eine Kugel durch die Öffnungen gelenkt wurden, Informationen zu übertragen. Das war etwa um 1000 bis 2000 vor Christus, in der sogenannten Hallstatt- und Laténe-Zeit.


Straßenbahn im Naturschutzgebiet

Zwischen 1912 und 1935 verkehrte hier sogar eine Straßenbahn. Bilder, die das belegen findet man im Faltblatt, dass der Kiosk vor Ort anbietet. Die jedoch wurde zuletzt nur noch unregelmäßig von Paderborn nach Horn geschickt, vor allem zu touristischen Zwecken und schließlich 1953 ganz eingestellt. Das ist auch gut so, denn das 140 Hektar große Naturschutzgebiet rund um die Steine würde eine solche Störung der hier herrschenden Idylle verursacht durch solch ein technisches Ungetüm auch nicht vertragen. Schließlich sollen die Schwingungen von der Natur kommen und nicht von quietschenden Elektromotoren.


Fruchtbarkeitskult wird ernstgenommen

Mit fortschreitender Stunde wird auch das Gemurmel der Neuheiden und Esoteriker, Nazis und New-Ager leiser, die bedächtige Stimmung wird unterbrochen von den Geräuschen der Reißverschlüsse aus den vielen herumstehenden Zelten und den zum Teil auch draußen liegenden Schlafsäcken.

Ein Spaziergänger berichtet von seinem Rundgang in den angrenzenden Wäldern wo er vielerorts unfreiwilliger Zeuge von Geräuschen wurde, die auf ein großes Interesse am germanischen Fruchtbarkeitskult dieser Nacht hinweisen. Allerdings gibt es an diesem Ort trotz der kursierenden Gerüchte keinen wirklich fundierten Zusammenhang mit den Germanen.

Was heute hier geschieht, ist die Fortsetzung einer Mixtur aus Traditionen: Hier haben bereits in grauer Vorzeit Menschen darauf gewartet, die ersten Strahlen der Sonne am Tag der Sonnenwende zu begrüßen, die für sie die Bedeutung der Geburt oder der Erneuerung ihres jeweiligen Gottes hatten.

Johannes verabschiedet sich, er möchte den Kraftort nutzen, um ein wenig alleine zu sein in dieser immer wieder besonderen und besinnungsvollen Nacht. Er entfernt sich langsam im Dunkel der Nacht. Ein Besuch der Externsteine lohnt sich, auch an anderen Tagen des Jahres.


Beschreibung zur Anfahrt und weitere Informationen : www.externstein.de/Externsteine/rundgang/rundgangneu.htm