Arbeitsmarkt bewegt sich nicht (10.11.2004)

Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Oktober im Agenturbezirk Bielefeld/ Gütersloh um ganze zwei Personen ab, Stillstand auf hohem Niveau. Im Bezirk sind nun 38.055 Arbeitslose erfasst, gut 22.000 davon in der Stadt Bielefeld. Die Quote blieb mit 11,1 Prozent im Bezirk und 13,6 Prozent in der Stadt Bielefeld unverändert gegenüber dem Vormonat.

Anders als von den Arbeitsmarktexperten erwartet, gab es keine Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte für den Oktober einen Rekordhöchststand in der Nachkriegsgeschichte. »Beschäftigungswirksame Impulse fehlen der Region weiterhin«, resümiert Peter Glück, Leiter der Agentur für Arbeit in Bielefeld.

Dennoch war viel Bewegung am Arbeitsmarkt: 4.896 Personen wurden arbeitslos, 4.898 konnten die Arbeitslosigkeit beenden. Davon gingen 247 in die Selbstständigkeit, weitere 1.772 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Rasant ist im Oktober die Zahl der Kurzarbeiter gestiegen, sie nahm um 143 Prozent zu.

Keine Angaben macht die Agentur für Arbeit zur Zahl derjenigen, die noch für dieses Jahr einen Ausbildungsplatz suchen. Bundesweit gibt die Agentur die Zahl mit 25.900 an. Das Ziel des zwischen Bundesregierung, Industrie und Handwerk geschlossenen Ausbildungspakts sieht vor, dass bis Ende des Jahres alle Jugenlichen einen Ausbildungsplatz bekommen. Die jetzt von der Bundesagentur genannte Zahl wird von der Gewerkschaft ver.di bezweifelt. Nach deren Rechnung warten noch 45.500 Bewerber auf einen Platz, ingesamt würden 200.000 Ausbildungsplätze fehlen. 160.000 Jugendliche befänden sich in sogenannten Auffangmaßnahmen wie zum Beispiel dem Berufsgrundschuljahr. Frank Werneke, stellvertretender ver.di-Vorsitzender, warf der Nürnberger Behörde vor, die Daten »schon zu färben«.