Webwecker Bielefeld: Kette

Die Kette



Von Harald Manninga

Mann beißt Hund. Nachdem der seine Tochter Anna auf dem Hof einer Autowerkstatt angefallen hat. Und damit beginnt eine lange Kette scheinbar voneinander unabhängiger Geschehnisse und Vorfälle, denn jeder Beteiligte hat ja je seine oder ihre eigene Geschichte, der Mann (Bernd), seine Ehefrau (Marianne), der Judolehrer seiner Tochter (Tom), der auch Bernds bester Freund ist, aber mit Marianne schläft, der Werkstattbesitzer, dessen Paintbrusher (Viktor), der zusammen mit Freundin Regina in deren Beautysalon eine Ausstellung seiner Bilder aufziehen will, bzw. aufgezogen hat, aber zur eigenen Finissage mal wieder zu spät auftaucht...


Alle, alle haben sie ihr Pächcken zu tragen, und alle haben sie mehr oder auch weniger miteinander zu tun, gehören aber eben doch alle irgendwie zusammen und zur Schlüsselsituation mit dem Hund.


»Die Kette« ist eine sehr amüsante Komödie, die mit leichten, fast beschwingten Federstrichen zeigt, wie kompliziert selbst das einfachste Leben sein kann, denn: Das Leben jedes einzelnen ist halt ein kompliziertes Netzwerk aus Beziehungen, Kommunikation und allem dem, von dem wir nie wirklich wissen, wo es anfängt oder endet. Eben eine Verkettung von allerlei Umständen, die wir eigentlich am Ende dann ja doch nicht planen können. Filmgewordenes Beispiel, was aus dem berühmten »Flügelschlag des Schmetterlings im brasilianischen Dschungel« so alles werden kann, wenn sich nur mal die Zeit nimmt, genauer hinzuschaun. Dabei schaffen es Regisseurin Bettina Blümner und Autorin Meike Häussler trotzdem noch, aus den verschiedenen Strängen, die sie aufdröseln, eine wirklich zusammenhängende Geschichte zu stricken, die Tempo, Witz und Dramatik und Spannung bietet.