... wer steckt eigentlich hinter dem Bielefelder ADFC, der sich immerhin schon seit 23 Jahren für die friedliche Koexistenz von motorisiertem und nicht motorisiertem Straßenverkehr stark macht? Zum Beispiel Claudia Matz.Fragebogen: Aiga KornemannHaben Sie ein Auto?Ja. Und beim Autofahren merke ich, dass die Aggressivität im Straßenverkehr nicht nur gegen Radfahrer gerichtet ist, sondern dass sich Autofahrer auch untereinander das Leben schwer machen. Ist das tröstlich?
Wohin gehen Sie gern zu Fuß?Durch die Grünzüge und den Rosengarten zum Café im Bürgerpark.
Was ist Ihr liebstes Alltagsritual?Morgens auf die Terrasse treten und gucken, wie es heute riecht.
Angenommen, der ADFC hätte seine kühnsten Ziele in den vergangenen zwei Jahrzehnten verwirklicht woran würde ich das sofort merken, wenn ich vor die Tür gehe?Es wäre leiser, friedlicher und es röche besser, weil viel mehr Menschen Rad fahren statt Auto und alle Verkehrsteilnehmer Rücksicht aufeinander nehmen.
Wenn Sie die Chance hätten, Ihr ehrenamtliches Engagement in eine feste Stelle umzumünzen, würden Sies tun?Ich selber würde das nicht tun wollen, was nicht daran liegt, dass mir ADFC-Arbeit keinen Spaß macht. Aber ich würde mir wünschen, dass es eine solche Stelle gäbe, damit es nicht bei vielen Aufgaben und Projekten heißt: Würden wir gerne machen, können wir aber nicht leisten.
Welche Rolle haben Sie als Kind am liebsten gespielt?Ich habe mal den Prinzen von Dornröschen im Kinderballett gespielt, aber lieber wäre ich Dornröschen gewesen und noch lieber hätte ich Regie geführt.
Worüber haben Sie das letzte Mal so gelacht, dass Sie Bauchschmerzen kriegten?Beim Konzert von Bernd Begemann im Kamp. Oder war es doch beim letzten ADFC-Aktiventreffen?
Sind Sie kritikfähig?Im ersten Augenblick nicht, aber dann denke ich hoffentlich nach.
Welches brach liegende Talent würden Sie am liebsten ab sofort ausleben?Beim ADFC kann man eigentlich alles ausleben. (Grien.)
Sie haben einen Wunsch frei: Was würde die Arbeit des ADFC in Bielefeld noch effektiver machen?Gemessen daran, dass alle aktiven ADFC-Mitglieder neben Familie und Beruf nur begrenzt Zeit haben, machen wir sehr viel und es kommt auch viel dabei rum. Wir sind kein Laberverein. Leider haben wir vor allem dann Zeit, wenn unsere Gesprächspartner bei Behörden, Schulen, Presse und so weiter auch längst Feierabend gemacht haben. Eine feste Stelle, siehe oben, oder Ehrenamtliche mit flexibler Freizeit könnten die Arbeit des ADFC noch effektiver machen. Unabhängig davon wäre vieles einfacher, wenn das Thema Radverkehr nicht so polarisieren würde. Oft wird Radverkehrsförderung nur einer bestimmten politischen Richtung zugeordnet und dadurch kaputt geredet anstatt sachlich betrachtet zu werden. Wenn mehr Menschen Rad und weniger Auto fahren würden, käme das schließlich allen zugute, da dann zum Beispiel der Verkehr für alle flüssiger wäre.
Die 40-Jährige Grafikdesignerin ist seit sieben Jahren zweite Vorsitzende des ADFC Stadtverband Bielefeld e.V. Der hat seinen Sitz Am Bahnhof 2, 33602 Bielefeld, und ist telefonisch unter 13 11 13 sowie per E-Mail unter adfc.bielefeld@gmx.de zu erreichen. Die Öffnungszeiten des Infoladens in der Radstation am Bielefelder Hauptbahnhof: Mo 17-18 Uhr, Sa 10-12 Uhr, von März bis August zusätzlich Mi 17-18 Uhr
Außerdem treffen sich die Aktiven an jedem 2. und 4. Dienstag des Monats um 19 Uhr in der Gaststätte »Nio« am Neuen Rathaus. Alle Interessierten sind herzlich zu diesen Treffen eingeladen. Weitere Informationen liefert auch die Website www.adfc-bielefeld.de zurück zum Menü