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Sternstunden für Himmelsforscher (Teil 2)



Vom 6. bis 19. September 2004 forschen deutsche Wissenschaftler beim 6. DLR-Parabelflug in der Schwerelosigkeit. Die umfangreichen wissenschaftlichen Parabelflüge, sonst in Bordeaux (Frankreich) angesiedelt, starten erstmals von Deutschland aus, und zwar vom Flughafen Köln Bonn Airport. Dorthin werden etwa 100 Wissenschaftler aus deutschen Forschungseinrichtungen für zwei Wochen ihre Labore verlagern und das Terminal West in einen Forschungspark verwandeln. Sie bringen ihre Messinstrumente und Untersuchungsobjekte zum Kölner Flughafen, um im Airbus ZERO-G, einem umgebauten Airbus A 300, Forschung in Schwerelosigkeit zu betreiben. Mit diesem Flugzeug können speziell ausgebildete Piloten parabelförmige Manöver fliegen und damit bis zu 31 mal während eines Fluges für rund 22 Sekunden Schwerelosigkeit erzeugen – kostbare Zeit für die beteiligten Wissenschaftler.


Forschen in der Schwerelosigkeit

Forschungsgegenstand sind Menschen, Fische, einzelne Zellen und neue Materialien. Die Wissenschaftler erforschen die Physik von Flüssigkeiten und das Verhalten von Metalllegierungen in der Schwerelosigkeit. Mit den Forschungsergebnissen können verbesserte Legierungen produziert werden, die beispielsweise beim Autobau eingesetzt werden. Für die Schwerelosigkeitsforschung neu entwickelte medizinische Untersuchungsmethoden sollen in Zukunft in der Physiotherapie und Rehabilitation auf der Erde verwendet werden. Forschung im Labor auf der Erde wird damit ergänzt durch Versuche im Flugzeug in Schwerelosigkeit und bei erhöhten Beschleunigungen. Dies dient dazu, Vorgänge in unserer belebten und unbelebten Umgebung besser zu verstehen. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesen Parabelflügen tragen auch dazu bei, zukünftige Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS vorzubereiten.


Jungwissenschaftler in der Schwebe

Eine Schülergruppe aus dem Köln-Bonner Raum betreut eines der biowissenschaftlichen Experimente. Sie befasst sich mit den Mechanismen, wie einzelne frei schwimmende Zellen sich nach der Schwerkraftrichtung orientieren. Unter Leitung des DLR_School_Lab werden die Schüler die wissenschaftlichen Daten nach dem Flug auswerten. Mit diesem Projekt bietet das DLR jungen Menschen die einzigartige Möglichkeit, ausgewählte Fragen der Forschung in Schwerelosigkeit kennen zu lernen. Die Jungwissenschaftler kommen aus den drei Schulen: Ursulinen-Gymnasium Köln, Beethoven Gymnasium Bonn und Gymnasium Nonnenwerth Remagen.


Einblick in aktuelle Weltraum-Missionen

Die Besucher des DLR können sich über aktuelle Weltraum-Missionen wie die Mars Express-Mission und die Kometen-Mission Rosetta informieren. Dazu werden die aktuellsten 3D-Bilder von der Mars-Oberfläche präsentiert und ein 1:1-Modell des Philae-Landegeräts der Rosetta-Mission, das gerade auf seiner zehn Jahre dauernden Reise zum Kometen Churyumov-Gerasimenko ist, ausgestellt. Besucher können außerdem einen Blick in das Kontrollzentrum für das Landegerät werfen. Wissenschaftler zeigen Werkstoffe, die extremsten Belastungen standhalten müssen, solare Energietechniken, Flugsimulationen aus der kommerziellen Luftfahrt und Tests in den verschiedenen Windkanälen. Der modernste Windkanal der Welt, der ETW, hat an beiden Veranstaltungs-Tagen jeweils ab 13 Uhr seine Pforten geöffnet.

Organisatorische Hinweise zum Tag der Raumfahrt gibt die DLR auf www.dlr.de/tagderraumfahrt2004/anreise

Informationen rund um die »Lange Nacht der Sterne 2004« sind zu finden unter www.lange-nacht-der-sterne.de und www.volkssternwarte-ubbedissen.de


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