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Kosten zu hoch (23.06.2004)





Nach der mehrheitlichen Empfehlung der Lenkungsgruppe für die Altstadt-Sanierung zugunsten eines Natursteins aus China äußern die Bielefelder Grünen die Befürchtung, dass dadurch der Kostenrahmen für die Gesamtsanierung nicht gehalten werden kann. Sowohl bei den Materialkosten als auch bei den Verlegekosten liege der chinesische Stein über dem Preis des ebenfalls in der Diskussion befindlichen Kunststeins.

Während der Granitstein aus China nach Schätzung der Verwaltung mit 105 Euro pro Quadratmeter für Material und Verlegung zu Buche schlägt, kostet der Kunststein 65 Euro. Bei einer Gesamtfläche von mehr als 18.000 Quadratmetern macht die Differenz einen Betrag von über 700.000 Euro aus. » Wie soll denn Bürgern beziehungsweise den Eigentümern in der Altstadt erklärt werden, dass sie letztlich diese Entscheidung durch ihre Anliegerbeiträge mitfinanzieren müssen«, fragt die grüne Oberbürgermeister-Kandidatin Inge Schulze.

Ein Betrag, der nicht nur die Gesamtmaßnahme verteuern, sondern der auch an anderer Stelle für die Ausstattung mit Bänken oder Kinderspielgeräten fehlen würde, sagen die Grünen. Die Entscheidung sei getroffen worden, obwohl nachgewiesen sei, dass sowohl bei der Haltbarkeit, bei der Oberflächenbeschaffenheit, dem Farbspiel und der Standfestigkeit kaum nennenswerte Unterschiede zwischen dem Naturstein und den Kunststeinen bestehen. In Bezug auf Unterhaltungsaufwand, Reinigungsfähigkeit, Fugenstabilität und Transportwege bestünden sogar eindeutige Vorteile beim Kunststein. Dieser wäre auch schneller verfügbar als der chinesische Naturstein, der in der Regel von Sträflingen unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen gebrochen wird, erklären die Grünen.