Gemkow fordert Charta für Pflege (Teil 2)
· Die soziale Kompetenz der Gesellschaft ist ein wichtiges Zukunftsthema. Nötig sind verpflichtende Schülerpraktika im Sozialbereich und Praktika für Manager, Politiker und sozialfernere Berufe. In Bewerbungen müssen soziale und ehrenamtliche Aktivitäten positiv bewertet werden.
· Mangelnde Akzeptanz von Pflegemängeln, Pflegefehlern und fehlender Fachlichkeit. Technik in der Pflege muss Pflegende unterstützen. Technik kann und darf zukünftig Menschlichkeit nicht ersetzen.
· Jeder pflegebedürftige Mensch muss täglich seine Mahlzeiten und in ausreichendem Maße Getränke/Flüssigkeit in dem Tempo erhalten, in dem er kauen und schlucken kann.
· Baden, Waschen, Körperhygiene sind ein Teil der Menschenwürde. Jeder pflege-bedürftige Mensch muss täglich zur Toilette gebracht oder geführt werden. Windeln und Dauerkatheter als pflegeerleichternde Maßnahmen müssen Ausnahmen bleiben.
· Jeder pflegebedürftige Mensch muss (auf Wunsch) täglich die Möglichkeit bekommen, sein Bett zu verlassen und an die frische Luft zu kommen. Bewegung, Kommunikation und Gespräche sind Teil einer guten Pflege.
· Jeder Mensch hat das Recht auf sein Zuhause. Deswegen sollte jeder pflegebedürftige Mensch als Bewohner/in in Pflegeheimen Mitspracherecht bei der Auswahl des/der Mitbewohners/in im Doppelzimmer haben.
· Menschenwürdiges Sterben im häuslichen und stationären Bereich, Zuwendung und Zeit für Sterbende und Angehörige. Jeder pflegebedürftige Mensch muss die Sicherheit haben, dass er/sie nicht einsam und alleine sterben muss. Aktive Sterbehilfe darf es weder heute noch morgen geben.