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›Großer Bruder‹ kommt (17.03.2004)



Die Neue Westfälische bekommt wahrscheinlich bald einen bekannten großen Bruder: Die sozialdemokratisch-liberale Frankfurter Rundschau (FR). Die überregional erscheinende FR schwächelt seit Jahren, hat ein Sanierungsprogramm eingeleitet. So soll bis Ende 2004 die Zahl der Beschäftigten um 40 Prozent auf rund 1.000 reduziert werden.

Bereits im vergangenen Jahr erhielt die FR eine Geldspritze vom hessischen Staat, doch die scheint bereits aufgebraucht. Ohne einen Investor hätte die FR in Kürze wohl Insolvenz anmelden müssen, zumindest scheint der Druck der Gläubigerbanken recht hoch. Jetzt ist eine Investiton von 30 Millionen Euro und eine Mehrheitsbeteiligung von 75 Prozent durch die DDVG (Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft) im Gespräch. Die Verhandlungen sollen spätestens in sechs Wochen abgeschlossen sein.

Die DDVG ist eine SPD-Tochter. Eher nebensächlich ist, dass sie das Reisebüro im Willy-Brandt-Haus betreibt. Geld macht die DDVG mit einer Vielzahl von Beteiligungen an Medien und Druckereien. So ist die DDVG mit 87,5 Prozent an der »Presse-Druck GmbH« beteiligt, die wiederum mit 57,5 Prozent an der »Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co KG« beteiligt ist. Weitere Beteiligungen unterhält die DDVG indirekt unter anderem an der in Hannover erscheinenden »Neuen Press« oder an der »Westfälischen Rundschau«.

Eine Liste der Beteiligungen der DDVG unter <a href="http://www.ddvg.de">http://www.ddvg.de