Migranten als Gesundheitsmediatoren gesucht (17.12.2003)
Für das Gesundheitsprojekt »Mit Migranten Für Migranten« sucht die Stadt Bielefeld noch engagierte MigrantInnen, die sich zu GesundheitsmediatorInnen ausbilden lassen möchten Vielen MigrantInnen fällt es schwer, das Gesundheitssystem zu durchschauen. Aus Unkenntnis werden viele Angebote, im Besonderen der Gesundheitsförderung und Prävention, nicht wahrgenommen. Um diese Informationslücken zu schließen und gesundheitliche Ressourcen der MigrantInnen zu fördern, hat das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. (EMZ) in Hannover das Projekt »Mit Migranten Für Migranten« entwickelt.
Die Grundidee: MigrantInnen werden nicht von Fachleuten aus dem Gesundheitswesen informiert, sondern von anderen MigrantInnen, denen sie besonderes Vertrauen entgegenbringen und die speziell dafür geschult werden. Das Projekt wird im Auftrag des Betriebskrankenkassen-Bundesverbandes umgesetzt. Das Interkulturelle Büro sowie das Gesundheitsamt der Stadt Bielefeld, der Kreisverband Bielefeld des Deutschen Roten Kreuzes und der Verein Psychologische Frauenberatung organisieren es in Bielefeld. Die Stadt ist eine von neun Kooperationspartnern in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Elemente des Projektes sind eine MediatorInnenschulung, ein Gesundheitswegweiser, mehrsprachige Informationskampagnen zu Gesundheitsthemen sowie eine projektbegleitende Evaluation. In einem ersten Schritt werden MigrantInnen in einem 50-stündigen Kurs geschult. Inhalte der Schulung sind neben dem deutschen Gesundheitssystem Themen wie Ernährung, Unfallprävention oder Kindergesundheit. Die TeilnehmerInnen lernen, selbstständig Veranstaltungen zu planen und Informationen verständlich und kultursensibel an ihre Landsleute zu vermitteln.
Parallel dazu erscheint ein mehrsprachiger Gesundheitswegweiser für MigrantInnen, der in der Schulung und in der nachfolgenden Gesundheitskampagne zum Einsatz kommt. In diesem zweiten Schritt organisieren die geschulten GesundheitsmediatorInnen dann gegen ein Honorar mehrsprachige Informationsveranstaltungen. Hierbei werden sie von Fachkräften der öffentlichen Sozial- und Gesundheitsdienste unterstützt.
Für das Projekt sucht die Stadt Bielefeld noch engagierte MigrantInnen, die sich ab Januar 2004 zu interkulturellen Gesundheitsmediatoren ausbilden lassen möchten. Interessenten sollten aus Bielefeld kommen, über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und möglichst Russisch, Türkisch, Serbisch, Kroatisch oder Bosnisch sprechen. Die Schulung ist kostenlos. Informationen und Anmeldungen gibt das Interkulturelle Büro der Stadt Bielefeld telefonisch unter 51-3403