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Kooperation von Stadt und Wirtschaft
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Öko: nomisch, logisch und neuÖkoprofit heißt das Projekt, mit dem kleine und mittelständische Unternehmen lernen können, wie sie ihre Kassen und die Umwelt schonen. Am Freitag, 22. Februar 2002, gehts los: vormittags die Auftaktveranstaltung, am Nachmittag direkt der erste Workshop. In einem Jahr sollen sich die Firmen ihr eigenes integriertes Umweltmanagementsystem aufbauen, damit sie ihre neuen Kenntnisse auch langfristig anwenden.
Abfall, Energie, Abwasser sind die Hauptproblembereiche, die sich mit Ökoprofit verbessern lassen. Das Unternehmer-Vorurteil, alles, was mit Umweltschutz zu tun hat, sei auch teuer, ist ein dummes: Einsparungen entlasten die Umwelt und kommen billiger. Oft müssen dazu keine Unsummen in neue Technik investiert, sondern nur einige organisatorische Änderungen vorgenommen werden, erklärt die Gewerbeabfallberaterin im Umweltamt Sonngrit Fürter, die das Projekt beratend unterstützt: Das erlebe ich in meiner Praxis oft, manchmal reicht es, irgendwelche Dinge etwas anders zu organisieren, ein Sammelsystem einzuführen oder einen Zeitplan, wann bestimmte Geräte ein- und ausgeschaltet werden, und schon hat man sowohl ökonomisch als auch ökologisch ein Einsparpotenzial erreicht.
Wiedas geht, lernen die Bielefelder Firmen von B.A.U.M. Consult, dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management. Die aus einem Verein umweltorientierter Jungunternehmern hervorgegangene GmbH hat inzwischen Büros in München, Hamburg, Hannover und Hamm. Aus letzterem kommen die Berater, die die Workshops leiten und ab Mitte März in den am Projekt teilnehmenden Bielefelder Firmen Schwachstellenanalyse betreiben. B.A.U.M. Consult hat Erfahrung mit Ökoprofit, seit sie vor vier Jahren das aus Österreich übernommene Konzept nach Deutschland holten. Da sie inzwischen sehr viele Betriebe aus allen Branchen betreut haben, wissen sie um die spezifischen Einsparpotenziale. Die Vorortbegehung einzelner Firmen wird von B.A.U.M.-Mitarbeitern gemacht, die sich auf die entsprechende Branche spezialsisiert haben. Zusätzlich werden dann entsprechende Fachleute eingeschaltet, im energetischen Bereich zum Beispiel aus der Energieagentur.
Außer von der Energieagentur wird das Projekt wirtschaftlicherseits unterstützt von der Umweltinitiative der Bielefelder Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer, der WEGE, dem Agenda-21-Büro und der Effizienzagentur. Koordiniert wird Ökoprofit städtischerseits vom Umweltdezernat; die Finanzierung übernimmt zu einem kleinen Teil die Stadt, den größeren Teil das NRW-Umweltministerium.
Für die Teilnahme an den Workshops zahlen die Firmen je nach Mitarbeiterzahl zwischen 2.300 und 4.600 Euro. Nach Ablauf des Jahres werden ihre Projektergebnisse genau geprüft. Wer besteht, erhält als Auszeichnung das Ökoprofit-Label, mit dem die Firmen sich als umweltfreundlicher Betrieb bewerben dürfen.