Staatsanwaltschaft Münster will den früheren Polizeipräsidenten Horst Kruse vor Gericht stellen
Wegen Strafvereitelung im Amt sollen sich der frühere Bielefelder Polizeipräsidenten Horst Kruse und seine beiden Mitarbeiter, die Leitenden Polizeidirektoren Heinz Haubrock und Uwe Gebranzig, vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft in Münster wirft den drei hohen Bielefelder Polizeibeamten in einer 83-seitigen Anklageschrift vor, den Handel mit Heroin in der Drogenanlaufstelle in Bielefeld geduldet und ein Einschreiten von Ermittlern verhindert zu haben. Außerdem seien kritische Beamte versetzt und es sei nicht gegen drogenabhängige Prostitution am Bahnhof vorgegangen worden. Nach Ansicht der Verteidiger der ebenfalls unter Anklage stehenden Geschäftsführer der Drogenanlaufstelle soll mit dem Prozess gegen Kruse das niederschwellige Drogenkonzept in Bielefeld gekippt werden. Der Fall habe eine politische Dimension, sagte Werner Robbers, einer der Verteidiger, der Geschäftsführer laut NW.