Razzia beim Postmeister (15.01.03)
(15.01.03) Am vergangenen Dienstag führte die Polizei unter Federführung des Staatsschutzes eine Razzia in der Gaststätte »Zum Postmeister« am Kesselbrink durch. Das Lokal gilt in Antifa-Kreisen seit langem als Treffpunkt der rechtsextremen Szene um Bernd Stehmann. Vor allem dienstags zieht Freibier auch viele jugendliche Mitglieder der Skinheadszene an.
Hintergund der Razzia war ein Vorfall, der sich bereits an einem Dienstag Anfang November gegenüber dem Lokal ereignete. Ein Migrant war von vier Skinheads verprügelt worden, die Antifa West setzte die Staatsschutzabteilung von dem Überfall in Kenntnis. Das unbekannte Opfer lehnte es allerdings ab, die Polizei einzuschalten. Im Rahmen der Ermittlungen gelang es dem Staatsschutz vor einigen Tagen, eine Zeugin der Attacke ausfindig zu machen. Einen weiteren Anlass für die gestrige Polizieaktion bot am vergangenen Dienstag ein Skinhead, der von der Polizei beobachtet wurde, als er den »Postmeister« mit geschultertem Baseballschläger verließ.
Bei der Razzia wurden fünfzig Personen überprüft, elf davon Jugendliche. Es wurden keine Waffen gefunden, gegen zwei Personen wurde eine Strafanzeige wegen Beleidigung der Beamten erstellt. Bei der Aktion dabei waren auch Beamte des Ordnungsamtes. Dieses prüft nun, ob gegen den Wirt auf gaststättenrechtlicher Ebene vorgegangen werden kann.