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Nitrofen auf OWL-Höfen festgestellt.



Der Bio-Skandal
Bauerhöfe in OWL betroffen
Der Skandal um verseuchten Bioweizen nimmt auch in Nordrhein-Westfalen immer größere Ausmaßen an. Am Freitag (31. Mai) wurde der Unkrautvernichter erstmals in sicher gestelltem Futtermittel und Schlachtfleisch festgestellt. Landesweit bleiben weiter elf Betriebe – darunter ein herkömmlich arbeitender – gesperrt. Sie alle stehen unter dem Verdacht, mit Nitrofen verseuchten Ökoweizen erhalten zu haben. Das Mittel gilt als krebserregend. NRW-Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn betonte, durch den Skandal sei ein „sehr erheblicher Schaden“ entstanden.
Das Pflanzenschutzmittel wurde in vier von sieben Futtermittelproben, die von einem Naturlandhof im Kreis Gütersloh (Borgholzhausen) zwei Öko-Betrieben im Kreis Paderborn (Salzkotten und Büren) stammen, sowie in geschlachteten Masthähnchen nachgewiesen. Die Werte aus Paderborn lagen zum Teil um das Zehnfache höher als im Grenzwert vorgeschrieben. Die Proben aus Borgholzhausen überschreiten die Grenzwerte sogar um das Elffache. Die Kreisbehörde in Paderborn hatte Proben von Öko-Putenmast- und Schweinemastfutter sowie Ökoergänzungsfutter untersuchen lassen. Das staatliche Veterinär-Untersuchungsamt in Detmold hat am Dienstag (4.Mai) in Geflügelfleischproben aus dem Kreis Paderborn Nitrofen festgestellt. Die Belastung eines Hähnchens aus einem Ökobetrieb in Salzkotten überstieg den Grenzwert um das Doppelte. Es gebe aber trotzdem keine Gesundheitsgefahr von den Waren, die vor der Sperrung des Hofes in den Handel gelangt seien, teilte die Kreisverwaltung mit.
Der Betrieb im Kreis Gütersloh hatte erst Mitte Mai größere Mengen belastetes Futter erhalten. Deshalb geht der Kreis davon aus, dass auch die Eier das Gift enthalten. Der Landwirt muss jetzt seine 800 Hühner schlachten, sämtliche Eier und fünf Tonnen Futter entsorgen.
In Ostwestfalen-Lippe sind derzeit insgesamt 6 Bauernhöfe wegen einer möglichen Belastung mit giftigen Futterweizen gesperrt worden. Nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold haben sich bei zwei weiteren Höfen im Kreis Minden-Lübbecke Verdachtsmomente für eine Nitrofen-Belastung ergeben.
Bei den zwei Betrieben im Salzkotten und Büren (beide Kreis Paderborn) handelt es sich – nach Angaben des NRW-Landwirtschaftsministeriums um die beiden ersten, die nach Bekannt werden des Nitrofen-Skandals gesperrt worden waren. Bei dem Putenmastbetrieb waren auch Proben von kurz zuvor geschlachteten Tieren genommen worden.
Unterdessen wurden erste konkrete Konsequenzen aus dem Nitrofen-Skandal gezogen. Die Staatsanwaltschaft sperrte am Freitag den Ökofutter-Bereich des Futtermittelherstellers GS agri in Niedersachsen, der den belasteten Ökoweizen hergestellt haben soll.

Mehr im Internet www.oekolandbau-nrw.de www.bioland.de www.biokreis.de