Netz ohne Boden? (Teil 2)
Vor einem Jahr habe die REGE mit der Idee der »passgenauen« Angebote für sich geworben. Individuelle stimmige Qualifizierung und Vermittlung lautete die oberste Maxime. Nach Informationen der ASV verhandelt die REGE inzwischen aber mit freien Beschäftigungsträgern über die Einführung flächendeckender gemeinnütziger Arbeit für die Sozialhilfeempfänger. Dabei würden die Beschäftigten einen Stundenlohn von einem Euro plus Sozialhilfe verdienen. Statt passgenauer Vermittlung drohen zukünftig Parkpflege und Parkplatzfegen. »Ablehnen können sie nicht, ohne diese letzte soziale Grundsicherung zu verlieren«, stellt die ASV fest.
Nach Recherchen des ASV standen im vergangenen Jahr den 73 Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt »genauso viele Menschen gegenüber, denen wegen Nichtmitwirkung die Sozialhilfe gekürzt wurde. Acht Personen wurde die Existenzgrundlage sogar ganz gestrichen«. Vor einem Jahr habe der Sozialausschuss-Vorsitzende Günter Garbrecht erklärt, es würde eine von der REGE unabhängige Beschwerdestelle eingerichtet für die Menschen, die im Netzwerk-Beratungsprozess Schwierigkeiten bekommen. Passiert sei indes bis heute nichts, beklagt die ASV. Das Recht auf Sozialhilfe als letzte Grundsicherung eines menschenwürdigen Lebens dürfe nicht beschnitten werden, meint die ASV und fordert auf, den Zwangscharakter der REGE-Beratung und Vermittlung zu beenden.
Link zur REGE:
www.rege-mbh.desiehe auch den Beitrag im Forum des Webweckers, Beitrag von Anke Schmidt/ Kurz Um: »Fünf neue Ausbildungsplätze bei Kurz Um«