Netzwerke gegen Arbeitslosigkeit (16.04.2003)
Zwei Netzwerke gegen Arbeitslosigkeit beraten und vermitteln SozialhilfeempfängerInnen in den Arbeitsmarkt. 428 Menschen wurden im zweiten Halbjahr 2002 auf diesem Weg zu ArbeitnehmerInnenManfred HornDas »Bielefelder Netzwerk gegen Jugendarbeitslosigkeit« und das Netzwerk »Hilfen zur Arbeit« stellten in der vergangenen Woche seine Halbjahresbilanz Juli bis Dezember 2002 vor. Die Projekte, an dem in Kooperation die Stadt, die REGE (Regionale Personalentwicklungs-Gesellschaft) und das Arbeitsamt beteiligt sind, vermittelten in diesem Zeitraum 428 Menschen aus der Sozialhilfe in den Arbeitsmarkt. Damit konnte die Stadt 475.000 Euro an Sozialhilfemitteln einsparen.
Das »Netzwerk gegen Jugendarbeitslosigkeit« ist zum 15. Juli 2001 angetreten, möglichst viele arbeitsfähige SozialhilfebezieherInnen im Alter bis einschließlich 24 Jahren »nachhaltig« in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. In einem zweiten Schritt wurde zum 1. Juni 2002 das Netzwerk »Hilfen zur Arbeit« eingeführt, das sich an alle arbeitsfähigen SozialhilfebezieherInnen im Alter ab 25 Jahren richtet. Damit werden inzwischen rund 40 Prozent der SozialhilfebezieherInnen von einem dieser beiden Systeme erfasst. Sie werden von der REGE beraten, wie der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt gelingen kann. Für die Durchführung beider Netzwerke stellt die Stadt jährlich einen Betrag von 4,45 Millionen Euro zur Verfügung, davon circa zwei Millionen für das Netzwerk gegen Jugendarbeitslosigkeit. Wirtschaftliches Ziel der Stadt ist es dabei, dass die Einsparnisse an Sozialhilfe perspektivisch größer sind als die Zuschüsse an die Netzwerke, die die Stadt zahlt. Davon sind die Netzwerke im Moment aber noch weit entfernt: zunächst einmal will man 500.000 Euro pro Jahr einsparen, eine Zahl die realistisch bald erreicht sein könnte.
Von der 428 vermittelten SozialhilfeempfängerInnen sind die allermeisten in ein Arbeitsverhältnis gekommen ob sie da langfristig bleiben können, wird sich erst noch zeigen. 18 der 428 sind inzwischen wieder beim Sozialamt vorstellig geworden. Umgekehrt und ganz nach dem Motto »Fördern und Fordern« sanktioniere das Sozialamt diejenigen SozialhilfeempfängerInnen, die beim Netzwerksystem nicht mitmachen wollen. Von Oktober bis Dezember 2002 ist monatlich bei 48 bis 62 EmpfängerInnen die Sozialhilfe gekürzt worden, von Juli bis Dezember 2002 sind fünf Personen ganz aus dem Sozialhilfebezug geflogen, weil sie die Zusammenarbeit verweigerten.