Kein Bach Am Bach (Teil 2)
Für die CDU spricht vor allem die Verkehrsproblematik gegen die Freilegung. Die Straße sei für die Erreichbarkeit der Altstadt zu wichtig, als dass man sie verengen könne. Das hat allerdings niemand vor, der Verkehrsplaner Hartmut Harnisch legte dem UStA Pläne vor, nach denen die bisherige Breite von sechs Metern beibehalten werden kann. Allerdings würde der Hochbordradweg wegfallen, für den es allerdings keine Benutzungspflicht gibt. Die Sorge um die Fahrradfahrer halten SPD und Grüne denn auch für vorgeschoben. Der von CDU-Mann Hartmut Meichsner vor dem UStA ins Gespräch gebrachte Möbelwagen zeige, dass die CDU nicht die Sorge um die Radfahrer umtreibe, sondern dass sie die Radweg als Stellfläche für Lieferwagen nicht verlieren wolle, so Franzen.
Außerdem sieht die CDU bei hohen Kosten nur einen geringen Nutzen, die Lutter sei sowieso nur ein dünnes Rinnsal. »Man muss sich die Frage stellen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt«, so Ralf Nettelstroth vor dem Rat. »Da muss man sich schon an den Zaun stellen, um das Wasser zu sehen«, beschrieb er seine Einschätzung eines freien Baches. Auch die CDU sah eine Rattenplage und ein Müllproblem am Horizont, sollte die Lutter freigelegt werden. Das Argument Godehard Franzens, dass die Vorbehalte von CDU und BfB auf die gesamte Strecke zutreffen würden, ließ Nettelstroth nicht gelten: »Abschnitt 1 liegt in natürlichem Umfeld, das ist eine sehr feine Angelegenheit«, freute sich Nettelstroth auf die vom Verein pro Lutter finanzierte Freilegung im Grünzug am Gymnasium am Waldhof.