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Lutter kommt nicht an die Luft (Teil 2)



Das dürfte auch Ulrich Möllmann eingesehen haben, der gerade das Gelände an der »Welle« bebaut. »Auch Herr Möllmann begrüßt dieses Projekt außerordentlich, der da ja ein Parkhaus betreiben will und ein Interesse an einer guten Verkehrssituation hat«, beschrieb Jens Jordan die Haltung des Investors. Der hatte angeboten, bei der Wiederherstellung der durch seinen Neubau zerstörten Straße gleich das Bachbett mitbauen zu lassen. Die notwendige Neuverlegung der Fernwärmeleitung müsste er nach Angaben von Bruno Peters, Vorsitzender von »pro Lutter«, sowieso bezahlen, da die Rohre bei den Bauarbeiten beschädigt worden war. Der Stadt wären somit für die Freilegung keine Kosten entstanden, was nach einem einstimmigen Ratsbeschluss vom Juni 2002 Voraussetzung für die Freilegung der Lutter ist. Großteils könnte sie mit Fördergeldern des Landes für Wasserwirtschaft und Stadtgestaltung finanziert werden.

Das ist jetzt nach Auffassung der Bürgerinitiative fraglich, die Subventionen seien davon abhängig, dass das Gesamtprojekt der Lutterfreilegung umgesetzt werde. Dies bestätigt auch Wolfgang Goldbeck vom Umweltamt, der als Vertreter der Verwaltung an der Sitzung teilnahm: »Je weiter die Lutter unter der Erde bleibt, desto geringer ist die Chance aus dem Wasserwirtschaftsfonds bedient zu werden«.

Die CDU sah darin, dass die Befürworter der Freilegung der Ansicht sind, dass die Verwirklichung der gesamten Lutterfreilegung von dem Teilstück Am Bach abhängt, »eine kleine Erpressung«, blieb aber trotzdem bei ihrer Haltung. Der UStA beschloss, dass Ulrich Möllmann die Straße in ihren vorherigen Zustand versetzen soll. Will man in ein paar Jahren die Lutter in diesem Bereich doch freilegen, muss die Straße wieder aufgerissen werden.

Ob das Lutterteilstück an der Ravernsberger Straße freigelegt wird, ist jetzt nicht nur wegen der Förderung fraglich. Da die Straße auch problematisch ist, vertrauen die Freilegungsbefürworter nicht dem Beschluss der CDU, die sich für eine Freilegung im Bereich des Finanzamts aussprach. Denn die CDU hatte im vergangenen Jahr auch dem Ratsbeschluss für die Freilegung zugestimmt und jetzt eine Kehrtwende vollzogen.

Sicher ist jetzt nur, dass das Teilstück in den Grünanlagen am Gymnasium am Waldhof freigelegt wird. »Das können wir unseren Mitgliedern nicht antun, dass wir den ersten Abschnitt nicht machen«, erklärt Bruno Peters. Bezahlt werden die Kosten von etwa 250.000 Euro aus Spenden.

Die Politiker bekamen gestern vom Planer Detlef Sönnichsen einen ersten Eindruck davon vermittelt, wie der Park ab Ende 2004 aussehen könnte. »Das wird ein munteres Plätschern«, beschrieb Sönnichsen das bis zu sechzig Zentimeter tiefe Bächlein, das zwischen zweieinhalb und vier Metern breit sein soll. Auch eine kleine Insel ist geplant, ebenso zwei Brücken. An den Ufern, die unterschiedlich stark mit Natursteinen befestigt werden, sollen Erlen und Sträucher gepflanzt werden. Dafür stimmte auch die CDU. Den Bach im Park nimmt sie sogar geschenkt.

Mehr Infos von den Lutterbefürwortern unter <a href="http://www.prolutter.de/">http://www.prolutter.de/