www.hiergeblieben.de (Teil 2)
Die kurzfristige Kampagne gegen die Abschiebung der Familie Asani in Werther jedenfalls hat zu einem vorläufigen Erfolg geführt. Die Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh wollte die Familie am vergangenen Donnerstag abschieben, obwohl diese schon lange in Deutschland lebt und ihre drei Kinder in der Bundesrepublik leben (WebWecker berichtete). www.hiergeblieben mobilisierte dagegen und forderte unter anderem auf, Protest E-Mails an einen Gütersloher Landrat und einen Mitarbeiter der Ausländerbehörde zu schicken. Die reagierte: Die Abschiebung werde ausgesetzt, weil in Mitrovica in Kosovo-Albanien, der früheren Heimatstadt der Familie Asani, Unruhen herrschen. Dennoch kann als sicher gelten, dass die Ausländerbehörde bald den nächsten Versuch einer Abschiebung starten wird, wohl am liebsten in einem Moment, in dem es nicht so viel Öffentlichkeit gibt. Immerhin sagten die Gütersloher Grünen jetzt zu, sich um ein dauerhaftes Bleiberecht für die Familie zu bemühen.
Im Fall von Hüseyin D., der ebenfalls unter die Zuständigkeit des Gütersloher Ausländeramts fiel, gibt es allerdings schlechte Nachrichten. Er hatte sich vor drei Wochen im Ausländeramt mit einem Grillanzünder übergossen und selbst angezündet. Alle Rechtsmittel gegen die Abschiebung waren erschöpft Hüseyin D. vollkommen verzweifelt. Er starb am vergangenen Sonntag in einer Gelsenkirchener Spezialklinik an den Folgen der schweren Verbrennungen.
www.hiergeblieben will nun eine Todesanzeige für Hüseyin D. in der ›Neuen Westfälischen‹ schalten und sucht noch Menschen, die sich daran finanziell beteiligen. Neben derartigen Aktionen, die einen aktuellen Bezug haben, arbeitet www.hiergeblieben.de auch eine Geschichte der Flüchtlingspolitik in Ostwestfalen-Lippe. »Ende nächsten Jahres sind wir fertig«, sagt Kuhlmann. Dann könne man unter der Internetadresse die Flüchtlingspolitik der vergangenen 15 Jahre nachlesen.
Wer Kontakt mit den Initiatoren aufnehmen will, kann eine E-Mail an info@hiergeblieben.de schicken