Wendehammer Stadtentwicklung (13.08.2003)
Die Grünen sehen die Stadtentwicklung, wie sie von der bürgerlichen Ratsmehrheit betrieben wird,als gescheitert an. So würden, obwohl bereits jetzt ein Überangebot an Verkaufsflächen besteht, immer wieder neue Projekte begonnen beziehungsweise an alten Projekten stur festgehalten. Das Neumarkt-Projekt, wenn es denn abgeschlossen ist, würde mehrere 10.000 Quadratmeter schaffen. Bereits die geplanten zusätzlichen Verkaufsflächen im Möllmann-Bau an der Welle werden noch nicht absehbare Folgen für den Einzelhandel in der Altstadt haben, erklären die Grünen. Ähnlich verhalte es sich mit Büroflächen. Auch hier würden bei bestehendem Überangebot weitere Bauprojekte wie der Adenauerplatz oder am Zwinger begonnen. »Die Folge sind absehbar: es wird zu Verlagerungen mit neuen Leerständen kommen«, sagen die Grünen.
Auch im Wohnungsbau würden immer wieder neue Baugebiete geplant, wie das Baugebiet »Dingerdisser Heide«. Doch selbst beim »ideal gelegenen Baugebiet« Hof Hallau gebe es Vermarktungsschwierigkeiten. Rainer Hahn, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion, fordert Baudezernent Gregor Moss auf: »Herr Moss täte gut daran, eine Prioritätenliste für die verschiedenen ›Baustellen‹ zu erarbeiten. Ein ›Weiterso‹ nach dem Gusto von CDU und BfB führt unweigerlich zum Chaos.« Er solle sich gegen die »uneinsichtige CDU-Mehrheitsfraktion durchsetzen und endlich eine verträgliche Stadtentwicklungspolitik gestalten«.
Dazu würde vor allem eine Abkehr von den Großprojekten gehören. Statt dessen sollten kleine, überschaubare und stadtverträgliche Projekte entstehen. Die Grünen sind dagegen, dass weitere Baugebiete im Stadt-Außenbereich entstehen. Statt dessen will man die Erneuerung des Innenbereichs und Schließung von Baulücken. Und: Großprojekt wie das Neumarkt-Projekt sollten im Interesse des bestehenden Einzelhandels einstellen.