Webwecker Bielefeld: krake02

Datenkraken gesucht (Teil 2)



Wer entscheidet eigentlich, wer die Preisträger werden?

Wir haben mehrere Organisationen, die im Datenschutz und im Menschenrechtsbereich tätig sind, eingeladen, mit in die Jura zu kommen. Da ist die Humanistische Union dabei, die Deutsche Vereinigung für Datenschutz, der Chaos Computer Club, der Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft, die Internationale Liga für Menschenrechte, das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung und wir selbst vom foebud natürlich. Und alle zusammen bringen ihre Erfahrungen mit rein. Das macht diesen Preis auch aus, dass eben nicht nur eine Organisation ihr Süppchen kocht, sondern verschiedene Organisationen zusammen kommen. Ich freue mich schon darauf mitzukriegen, was die anderen reintragen. Es wird ja auch irgendwann langweilig, wenn ich immer nur selber bestimme.


Es gibt verschiedene Kategorien, welche sind das?

Es gibt einmal den Lifetime-Award, für Leute, die sowas besonders übel und lange machen, da gehört zum Beispiel das Ausländerzentralregister dazu, das fast jedes Jahr nominiert wird. Es gibt den Businnes-Award und den Preis für Behörden und Organisationen. Außerdem haben wir den Arbeitswelt-Award, der mir sehr am Herzen liegt, weil viele Leute am Werkstor praktisch entrechtet werden. Und besonders amüsant ist immer unser Lokalaward, mit dem wir uns immer persönliche Feinde direkt hier vor Ort schaffen. Aber wir können bei Bedarf auch jederzeit eine neue Kategorie einführen.


Wie können Kandidaten nominiert werden?

Man kann zum Beispiel einfach auf unsere Internetseite gehen, wo man sich übrigens auch über die Preisträger der vergangenen Jahre informieren kann, da gibt es ein Nominierungsformular. Wobei es mir schon sehr lieb wäre, wenn nicht nur Meldungen kommen wie: Jaja, Microsoft soll den wieder kriegen! Ich brauche schon Nominierungen, mit denen ich was anfangen kann, bei denen vielleicht ein bisschen Prosa dabei ist, warum wer nominiert werden soll und wo man denkt, dass die besondere Schwere des Ereignisses ist. Und noch ein Hinweis: Die Awards sind nicht dafür da, Menschen zu bestrafen, die gegen Datenschutzgesetze verstoßen haben, es geht mehr darum Strukturen aufzuzeigen, wo lauter gefährliche Sachen entstehen, die vielleicht legal sind, aber durch die Anhäufung von Daten, die Benutzung von Daten oder die Umgehung von Gesetzen zu einer großen, potenziellen Gefahr werden.



Info: <a href="http://www.bigbrotherawards.de">http://www.bigbrotherawards.de