Rosskur für die Hochschulen (Teil 2)
Das Ministerium bestreitet jedoch, dass der Qualitätspakt mit der Umstrukturierung aufgekündigt wurde: »Auch wenn schmerzliche, aber notwendige Haushaltsentscheidungen wie die 41-Stunden-Woche den Qualitätspakt berühren, ist davon seine Substanz nicht betroffen. Unter dem Dach des Qualitätspaktes wird die zielgerichtete Neustrukturierung der NRW-Hochschullandschaft konsequent fortgesetzt«, so Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft. Die Erhöhung der Wochenarbeitszeit hat auch Auswirkungen auf die Auslastung der Fächer. Professoren die länger lehren, erhöhen die Überkapazitäten, was zur Streichung von zu wenig ausgelasteten Studiengängen führen kann.
Auch eine weitere Maßnahme Krafts wird wohl zu Überkapazitäten führen: Nach Berechnungen der Universität Bielefeld könnte die Einführung von Studiengebühren zum Sommersemester 2004 für ein Zweitstudium und für Studierende, die das 14. Hochschulsemester überschritten haben, zu einem »Verlust« von zwanzig bis sechzig Prozent der Studierenden führen. Am meisten wären es im Fach Philosophie, das dann wohl endgültig dicht machen kann.