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PDS will Netzwerke zu Sonderschulen und gegen Schulmüdigkeit (06.08.2003)



Die PDS Bielefeld will die Einrichtung einen gemeinsamen runden Tisches, um die Rahmenbedingungen an Sonderschulen zu verbessern. Desweiteren solle ein Netzwerk gegen Schulmüdigkeit und Schulschwänzen eingerichtet werden.

Die Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf steige dramatisch: Im Schuljahr 2002/ 2003 sei der Anteil von �SonderschülerInnen� auf über 5 Prozent aller SchülerInnen gestiegen, dabei dürfte die Dunkelziffer bei zwischen 8 und 10 Prozent liegen, so der Bielefelder PDS Vorstand.

Die PDS kritisiert, dass in diesem Jahr alle Stellen für therapeutische Maßnahmen an Schulen für Körperbehinderungen gestrichen wurden. Bereits im Laufe des Schuljahres seien zusätzlich alle Förder und Rehamaßnahmen für SonderschülerInnen weggefallen. Grundsätzlich hätten Sonderschulen zu große Klassen, es würden Förderstunden fehlen, die Kollegien seien chronisch unterbesetzt. »Hier ist auch die Stadt gefragt, die durch vermehrten Einsatz von Sozialarbeitern, durch den psychologischen Dienst und andere Kräfte der Jugendhilfe das schlimmste verhindern könnte«, erklärt die PDS. Um dieses zu koordinieren, schlägt die PDS einen runden Tisch für Bildung vor. Erfahrungen in anderen Städten würden belegen, dass dabei durch effektive Nutzung der Ressourcen auch kostengünstig gearbeitet werden kann. »Gemeinsam mit Eltern, Lehrern, Schülern und dem Land muss denjenigen geholfen werden die nur langsam segeln können � ihnen droht bei scharfem Gegenwind schnell abgehängt zu werden.«

Desweiteren fordert die PDS ein Netzwerk »gegen Schulmüdigkeit und Schulschwänzen«. Passend zur diesjährigen Zeugnisausgabe stellt die Partei erste Teile eines Konzepts vor, dass mithelfen soll, schulmüde oder schulverweigernde Kinder wieder zu integerieren. »Dabei halten wir restriktive Maßnahmen wie Bußgelder für Schulschwänzer oder patroulierende Polizeieinheiten in Fußgängerzonen für überflüssig und schädlich«, sagt der PDS Vorstand. In dem Netzwerk sollen Schule, Jugendhilfe, psychologische Dienste, Mediziner und Eltern kooperieren. Sozialpädagogische Anlaufstellen in Schule und Stadtteil sollen Risikokinder beim Schuleintritt sowie beim Übergang in die weiterführende Schule begleiten. Die meisten Institutionen gebe es bereits, für Koordination und Evaluation könnten Mittel aus den Geldern für die gymnasiale Oberstufe umgeleitet werden. »Die kommunale Verantwortlichkeit liegt darin, dass der städtischen Sozialarbeit sowie verwandten Institutionen wie z.B. der Schuldnerberatung politische und finanzielle Priorität eingeräumt wird«.