Ehrendoktorwürde für Bielefelder Historiker (16.04.2003)
Die renommierte Université Paris 7 Denis Diderot hat dem Bielefelder Historiker Prof. Dr. Reinhart Koselleck die Ehrendoktorwürde verliehen. Wie die Universität Ende vergangener Woche meldete, erhielt er bei dem Festakt am 3. April er die Auszeichnung zusammen mit dem Schriftsteller Salman Rushdie und dem Literaturwissenschaftler Edward W. Said.
Der 1923 in Görlitz geborene gilt als Mitbegründer der »Bielefelder Schule« der modernen Sozialgeschichte. Studiert hatte er unter anderem bei Hans-Georg Gadamer und Carl Schmitt. Kosseleck, der ab 1974 an der Universität Bielefeld die Professur für Theorie der Geschichte innehatte, gehörte auch dem Gründungsausschuss der Hochschule an. Zwischen 1974 und 1979 war er zudem Direktor des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität. Als Experte für politische Ikonographie und speziell den Totenkults engagierte er sich nach der Wiedervereinigung in der Diskussion um die Gestaltung neuer Denkmäler in Berlin zum 2. Weltkrieg und zur Judenvernichtung.
Reinhart Kosseleck ist unter anderem auch Ehrendoktor der Universität Amsterdam und Ehrensenator der Universität Bielefeld. Er feiert am 23. April seinen 80. Geburtstag.