Umsonst & Draußen (am 22. und 23. März 2008)

Passend zum Frühlingsanfang finden die ersten große Open-Air-Spektakel in diesem Jahr am Osterwochende statt. Am 22. und 23. März (Ostersamstag und Ostersonntag) werden wieder zahlreiche Osterfeuer in und um Bielefeld abgefackelt.

Obwohl diese Tradition überall im Lande gepflegt wird, scheint der Ursprung dieses Brauchtums nicht eindeutig ergründet zu sein. Dem entsprechend bietet die freie Internet-Enzyklopädie Wikipedia gleich mehrere Erklärungen.

Zum Osterfeuer-Brauchtum gibt es dort folgendes zu lesen:
»Vor der römisch-katholischen Feier der Osternacht wird ein kleines Feuer entfacht, das sogenannte Osterfeuer. Da das Feuer gesegnet wird, können in ihm auch andere gesegnete Gegenstände, derer man sich entledigen will, verbrannt werden. Nachdem sich die Gemeinde um das Osterfeuer versammelt hat, entzündet der Priester am Osterfeuer die Osterkerze, die hiernach als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Kerze versinnbildlicht dabei Christus als Licht für die Welt.«

Dort ist aber auch zu lesen:
»Osterfeuer werden in Norddeutschland und weiten Teilen Mitteldeutschlands am Samstag vor Ostern entzündet, mancherorts, vor allem in Westfalen/Lippe, auch erst am Abend des Ostersonntags. Es handelt sich um möglichst hoch aufgetürmte Holzstöße aus Baum- und Strauchschnitt. Mancherorts befindet sich zuoberst des Stapels eine Hexenpuppe aus Stroh. Die Holzstöße werden auf Feldern so errichtet, dass sie weithin sichtbar sind. Der Brauch ist vor allem in ländlichen Gegenden üblich, wo die Dörfer einen Wettstreit um das höchste Feuer abhalten.«

Die zweite Umschreibung trifft wohl eher auf die Bielefelder Variante dieses alten Brauchtums zu. Hier wurden in den letzten Wochen insgesamt 30 Holzstöße hoch aufgetürmt. Diese werden am Ostersamstag und Ostersonntag in Brand gesetzt, den Nachthimmel erhellen und somit den »Wettstreit der Dörfer« widerspiegeln.

Oder besser, vielleicht werden sie den Nachthimmel erhellen. Denn die Wetteraussichten lassen nichts Gutes ahnen. Regen-, Graupel- und Schneeschauer, vereint mit einzelnen Gewittern und auffrischenden Winden bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sollen an diesem Osterwochenende vorherrschen - dies unkt die Vorhersage von Wetteronline.de. Doch echte Teutonen lassen sich von trüben Wetteraussichten nicht abschrecken, ein großes Lagerfeuer spendet schließlich auch viel Wärme.

So werden – allen Unkenrufen zum Trotz – auch in diesem Jahr ganz sicher zigtausend Bielefelder die Osterfeuer besuchen. Und viele von ihnen werden das Ende der entbehrungsreichen Fastenzeit zu Recht mit lecker Bratwurst und Bier feiern. Oder mit einem Glas Glühwein oder heißem Eierpunsch das Frühjahr willkommen heißen.
 

Wenn auch Sie mitfeiern wollen. Hier eine Übersicht der geplanten Osterfeuer in Bielefeld: